Betten und Matratzen
-Die Fragen und Antworten
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Inhaltsverzeichnis
Betten in der Pflege -Ein großes Thema
Pflege- oder Krankenbett -Über die Unterschiede
Die verschiedenen Modelle von Pflegebetten
Bettgitter - Schutz oder von rechtlicher Relevanz?
Die richtige Matratze für die jeweiligen Bedürfnisse
Multimorbidität- Wie die richtige Matratze, das richtige Bett finden?
Von Susanne Fröhlich Wagner
Betten in der Pflege
-Ein großes Thema
Wir selbst wählen unsere Betten nach anderen Gesichtspunkten aus als wir es bei Pflegebetten tun, bzw. wie es bei Pflegebetten nötig ist.
Spätestens wenn Sie ihren Angehörigen in seinem Bett versorgen müssen und sich dabei kniend auf dem Boden daneben wiederfinden, weil die Arbeitshöhe der Bettstatt nicht mehr hergibt, sind wir bei dem, was Pflegebetten eigentlich sind:
Hilfsmittel für Sie und Ihren Angehörigen.
WANN WIRD EIN PFLEGEBETT NÖTIG?
Pauschal kann man sagen, sobald Ihr Angehöriger oder Sie es als Unterstützung brauchen, weil es Dinge gibt, die mit einem normalen Bett nicht mehr zu bewerkstelligen sind.
WAS KÖNNEN GRÜNDE FÜR EIN PFLEGEBETT SEIN?
Sei es nun, dass Ihr Angehöriger wegen der zu geringen Höhe seines Bettes nicht mehr daraus aufstehen kann, oder er im Bett versorgt werden muss und es Ihnen auf Grund der mangelnden Höhe nicht oder nur sehr schwer möglich ist, das auszuführen.
Auch die unterschiedlichsten Krankheitsbilder können ein Pflegebett nötig machen.
Aber spätestens wenn ein Mensch bettlägerig geworden ist, wird ein solches Bett, oder zumindest ein in der Höhe verstellbarer Einlegelattenrost zu seiner Versorgung nötig.
MEIN ANGEHÖRIGER BENÖTIGT PFLEGE.
SOLLEN WIR SOFORT EIN PFLEGEBETT ANSCHAFFEN?
Natürlich bedeutet es nicht, dass ein Mensch, sobald er pflegebedürftig wird sofort ein Pflegebett braucht.
Das ist, wie fast alles in der Pflege sehr individuell.
Kann Ihr Angehöriger sein Bett normal nutzen, und die Höhe spielt noch keine Rolle, muss auch nicht sofort ein Pflegebett herangeschafft werden.
Und natürlich auch dann nicht, wenn der betroffene Mensch es nicht möchte.
Ältere Menschen und die Weigerung gegen ein Pflegebett
Viele ältere oder von Pflegebedürftigkeit betroffene Menschen tun sich schwer damit, sich überhaupt mit ihrer Situation abzufinden, haben Angst, nun zum alten Eisen zu gehören.
Sie fühlen sich mit der Anschaffung eines Pflegebettes oder beim Gedanken, das gewohnte Ehebett nun auch noch verlassen zu müssen nicht wohl.
Sie brauchen Zeit, um sich auf ihre neue Situation einzustellen.
Niemand ist alt geboren, ältere und pflegebedürftige Menschen kennen sich noch anders, haben sich anders erlebt.
Und leben jetzt in einem Körper, für den jemand anderer teilweise oder ganz sorgen muss.
Ältere Menschen und die Akzeptanz von Hilfsmitteln
Hilfsmittel zu akzeptieren, und selbst wenn sie morgens 15 Minuten brauchen, um aus ihrem Bett zu kommen fällt oft schwer.
Wobei nichts gegen 15 Minuten spricht.
Wenn der ältere oder pflegebedürftige Mensch es so bewerkstelligen möchte, und er dadurch seinen Körper nutzt, um so besser.
Hilfsmittel sollten nicht zu früh eingesetzt werden, denn was an eigenen körperlichen Ressourcen noch genutzt wird, wird trainiert und erhalten.
Hilfsmittel sollen die Selbständigkeit erhalten oder sie einem alten Menschen wiedererlangen lassen.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Pflege- oder Krankenbett
-Über die Unterschiede

Oft hört man den Begriff eines Pflegebettes. Aber auch den eines Krankenbettes. Den Unterschied und die Funktionen erfahren Sie im folgenden Artikel.
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Pflege- und einem Krankenbett?
Von der Funktion her gleichen sich Pflege- und Krankenbett.
WIE FUNKTIONIEREN PFLEGE- UND KRANKENBETTEN?
Jeder hat wahrscheinlich schon einmal eines gesehen, vielleicht im Krankenhaus schon selbst darin gelegen.
Pflegebetten sind so „automatisiert“, dass sie sowohl den zu Pflegenden als auch den Pflegenden unterstützen können.
-Man kann ihre Höhe variieren, z.B. um es einem Menschen zu erleichtern, vom Bettrand aufzustehen, oder einer Pflegeperson zu ermöglichen, den zu Pflegenden daneben stehend im Bett zu versorgen.
-Man kann das Rückenteil in seiner Position verstellen, das Fußteil, und bei vielen Varianten auch das Knieteil.
-Man kann einen Galgen mit Triangel über dem Bett anbringen, für das leichtere Aufstehen oder Hinlegen des Pflegebedürftigen durch den dadurch vorhandenen Halt.
-Man kann im Notfall die gesamte Matratze von der Horizontalen in einen, wenn auch relativ geringen vertikalen Grad bringen.
- Es hat Bettgitter, die vor dem Herausfallen schützen oder zum Anhalten dienen können
-Man kann das gesamte Bett bewegen, da es kleine Räder besitzt.
Hier finden Sie das Video. "Pflegebett bedienen in der häuslichen bzw. stationären Pflege" von Pduesp
WORIN BESTEHT NUN DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINEM PFLEGEBETT UND EINEM KRANKENBETT?
Der tatsächliche Unterschied im Namen Pflege- und Krankenbett besteht darin, wer die Kosten dafür trägt.
-Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Krankheitsangelegenheiten, Behandlungspflegen wie Wundverbände, und eben auch für Betten.
In dem Falle heißen sie Krankenbetten.
Krankenbetten kann man auch ohne Pflegegrad über den Hausarzt beantragen.
-Die Pflegekassen sind für alles was Pflege betrifft zuständig.
Zum Beispiel tragen sie die Kosten für die Übernahme der Körperpflege, Pflegegeld, und eben auch für Betten.
In dem Falle heißen sie dann Pflegebetten.
Um von der Pflegekasse ein Pflegebett zu bekommen, benötigt man eine Pflegestufe.
Dies soweit zur Begriffserklärung.
ABER:
Es gibt auch hier viele verschiedene Ausführungen.
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Die verschiedenen Modelle von Pflegebetten

Gerade im Bereich der Pflege- und Seniorenbetten gibt es ein großes Spektrum. Eine Auswahl finden Sie im Folgenden.
MÜSSEN WIR AUF JEDEN FALL AUF EIN HERKÖMMLICHES PFLEGEBETT ZURÜCKGREIFEN?
Ein Pflegebett zu benötigen bedeutet nicht, dass nur die Auswahl an dem allseits bekannten 90x 200 cm Einzelbett besteht.
Das ist eine Vorstellung, die auch viele Pflegebedürftige daran hindert, ein Pflegebett in Anspruch zu nehmen.
Es gibt, auch ganz nach den körperlichen, krankheitsbedingten, aber auch emotionalen Bedürfnissen mehrere Varianten
WAS IST DAS HERKÖMMLICHE PFLEGEBETT?
Das herkömmliche, meistbekannte Pflegebett beträgt in den Maßen meist 90x 200 cm.
Es hat einen Holzrahmen, verstellbare Seitengitter, Räder mit Bremsen und meisten einen Galgen mit Haltegriff, sowie den Möglichkeiten, die Matratze in verschiedene Positionen zu verstellen.
WAS IST EIN NIEDERFLURBETT?
Es gibt auch Anforderungen und Erkrankungen, die ein Bett nötig machen, das man nicht besonders hoch, sondern besonders tief stellen kann.
Ein solches Bett nennt man "Niederflurbett"
WOFÜR SETZT MAN EIN NIEDERFLURBETT EIN?
Diese Pflegebetten, die sogenannten Niederflurbetten haben so gut wie keine Freiheit zwischen Bettrahmen und Fußboden.
Der Rahmen wird bis auf einen Zentimeter oder weniger auf den Fußboden herabgelassen.
Niederflurbetten sollen vor allem sturzgefährdete und unruhige Menschen davor schützen, aus größerer Höhe aus dem Bett zu fallen.
WARUM VERWENDET MAN NIEDERFLURBETTEN VOR ALLEM BEI MENSCHEN MIT DEMENZ?
Man verwendet sie vor allem bei Menschen mit Demenz, oft auch in Kombination mit einer Sturzmatte vor dem Bett, um Stürze aus dem Bett und schwere Verletzungen zu vermeiden.
Natürlich ist man versucht, hier auf das herkömmliche Pflegebett zurückzugreifen, und „einfach“ die Bettgitter zu verwenden.
Hierzu sollte erwähnt werden, dass besonders Menschen aus dem dementiellen Formenkreis sich gerne so verhalten, wie sich selbst gerade sehen.
Oft auch in einer anderen Zeit, in einer anderen Verfassung.
MEIN ANGEHÖRIGER MIT DEMENZ HAT TAGSÜBER SOGAR ANGST, VON SEINEM STUHL AUFZUSTEHEN.
WOZU DANN EIN NIEDERFLURBETT BEI DEMENZ?
Selbst wenn Ihr Angehöriger tagsüber Sturzangst hat, und Angst davor, aufzustehen, so kann er sich nachts durchaus wieder als junges Mädchen oder Junge erleben, und versuchen, das Bettgitter durch Herausklettern zu überwinden.
Gepaart mit der realen körperlichen Verfassung ist es hierbei schon zu sehr schlimmen Stürzen und Verletzungen gekommen.
Aus diesem Grund, und auch wegen dem Aspekt der freiheitsentziehenden Maßnahmen weicht man hier in der Regel auf Niederflurbetten und Sturzmatten aus.
UNTERSCHEIDEN SICH NIEDERFLURBETTEN AUCH IN DER AUSSTATTUNG VON EINEM HERKÖMMLICHEN PFLEGEBETT?
Niederflurbetten haben in der Regel die selbe Ausstattung wie herkömmliche Pflegebetten, auch Bettgitter, Bettgalgen und Haltegriff so wie einen verstellbaren Lattenrost.
Hier finden Sie das Video: "Niederflurbett MP3554001" von Wiener Rotes Kreuz
GIBT ES AUCH SPEZIELLE PFLEGEBETTEN FÜR MENSCHEN MIT EINEM SEHR HOHEN GEWICHT?
Eine andere Anforderung als den Schutz vor Stürzen erfüllt das sogenannte Schwerlastbett.
In meinen Augen ein ein wenig unglücklich gewählter Name, aber wie dem auch sei, dieses Bett ist dafür ausgelegt, mit einer schweren Last belegt zu werden.
Während die Tragkraft eines herkömmlichen Pflegebettes 150 kg beträgt, entspricht sie bei diesem Bett das Doppelte, 300 kg.
Ein Schwerlastbett ist mit 120 x 200 cm breiter als ein herkömmliches Pflegebett.
Es ist aber nicht nur für Menschen mit einem höheren Körpergewicht bestimmt.
Es kann auch für Pflegebedürftige mit einem geringeren Gewicht eingesetzt werden, wenn zu ihrer Versorgung mehr Platz in ihrem Bett nötig ist.
WAS IST EIN STEHBETT?
Eine andere Variante eines Pflegebettes, mit der Funktion, einen pflegebedürftigen Menschen sachte in die stehende Position zu begleiten ist das Stehbett.
Ein Stehbett ist vor allem für Menschen mit Morbus Parkinson indiziert, da für sie stehen und laufen besonders wichtig ist.
WIE FUNKTIONIERT EIN STEHBETT?
Das Besondere an einem Stehbett ist, dass man das Bett durch Absenken des gesamten Fußteiles tatsächlich in die Vertikale bringen kann.
Das Fußende wird hierbei zum Fußteil, zum Trittbrett auf dem der Pflegebedürftige steht.
Der pflegebedürftige Mensch ist dabei an Oberkörper und Beinen mit Gurten gesichert.
FÜR WEN IST EIN STEHBETT GEDACHT?
Ein Stehbett wird für Pflegebedürftige verwendet, die (noch) nicht stehen können, um den Folgen langer Bettlägerigkeit vorzubeugen.
So wird durch den Positionswechsel in die Aufrechte nicht nur das Herz- Kreislaufsystem angeregt.
Man beugt durch die Druckentlastung auch Dekubitus, also Wunden durch Druckstellen vor, und Osteoporose, in dem die Knochenbildung durch das Stehen angeregt wird.
Alternativ hierzu gäbe es noch einen Stehrollstuhl, aber dazu ein andermal mehr.
Hier finden Sie das Video "Stehbett" von bayreuth-media
WAS IST EIN AUFSTEHBETT?
Ja, auch das gibt es. Und wie ich finde, mit einer Funktion, mit der alle Pflegebetten ausgestattet sein sollten. Sie würden den Alltag ungemein erleichtern.
WIE FUNKTIONIERT EIN AUFSTEHBETT?
Mit dem Aufstehbett kann sich der Pflegebedürftige in eine sitzende Position bringen.
Die Matratze wird per Fernbedienung um ein Viertel gedreht.
Das Fußende wird herabgelassen.
Es ist so eine Art Sessel am Bettrand entstanden.
Der Pflegebedürftige kann sich so entweder z.B. zum Essen an den Bettrand in die Sitzposition drehen lassen, oder aus der Position aufstehen.
Hier finden Sie das Video: "RotoFlex Basic Aufstehbett" von PhysioNova GmbH
WAS IST EIN SEITENLAGERUNGSBETT?
Bei einem Seitenlagerungsbett kann die Längsseite um 15 Grad angehoben werden.
Angebracht ist ein Seitenlagerungsbett zur Abheilung eines Dekubitus, also z.B. eines Geschwürs am Steiß, der so entlastet wird.
Man findet Seitenlagerungsbetten auch im Palliativbereich, z.B. bei Krebspatienten, die auf Grund starker Schmerzen nicht mehr selbst in die Seitenlage positioniert werden können.
Hier finden Sie das Video:
"Seitenlagerungsbett RFH Rehatechnik GmbH"
GIBT ES AUCH VARIANTEN, WENN EHEPAARE NICHT GETRENNT SCHLAFEN WOLLEN ODER MAN SEIN BETT NICHT EINTAUSCHEN MÖCHTE? MUSS ES ÜBERHAUPT IMMER DIREKT EIN PFLEGEBETT SEIN?
DAS SENIORENBETT
Das Seniorenbett versteht die Krankenkasse nicht als Hilfsmittel an sich.
Es gilt auch nicht direkt als Pflegebett, weshalb die Kosten dafür meist selbst getragen werden müssen.
Seniorenbetten zeichnen sich durch einen erhöhten Ein- und Ausstieg aus von ca. 50 cm.
Dadurch wird es deutlich leichter, in das oder aus dem Bett zu steigen.
Zusätzlich kann man das Bett noch mit einem elektrischen Lattenrost versehen, so dass auch das Kopfteil oder das Fußteil nach oben gefahren werden kann.
Ein elektrischer Lattenrost ist aber nicht zu verwechseln mit einem Einlegerahmen für das Bett zum Umbau.
Hier finden Sie das Video: "Seniorenbett oder Pflegebett- was sind die Unterschiede?" von Senior-Bett
Das umgebaute Bett
Es ist auch möglich, das vorhandene Bett zum „Pflegebett“ umzufunktionieren, und zwar mit einem Einlegerahmen.
Das funktioniert sowohl bei einem Einzel- als auch einem Ehebett.
Anders als der elektrische Lattenrost, bei dem nur die Möglichkeit besteht, Fußteil oder Kopfteil anzuheben und zu senken, zählt der elektrische Einlegerahmen zu den Hilfsmitteln der Krankenkasse.
WIE FUNKTIONIERT EIN EINLEGERAHMEN?
Es wird der Lattenrost aus dem Bett herausgenommen und durch einen Lattenrost, der durch elektrische Stützen in der Höhe nach oben gefahren oder abgesenkt werden kann ersetzt.
Das umgebaute Bett erhält dadurch die gleichen Funktionen wie eine Pflegebett, und wird auch von den Kassen so gesehen.
Hier finden Sie das Video: "AKS Betten Einlegerahmen" von Sanitätshaus Burbach Goetz

BETTGITTER- SCHUTZ ODER
VON RECHTLICHER RELEVANZ?
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Wir alle kennen sie, egal ob aus unserer eigenen Kindheit oder von kleinen Kindern allgemein:
DIE GITTERBETTEN
Sie schützen vor dem Herausfallen des Kindes, in Krankenhäusern gibt es diese Bettchen sogar noch mit einem aufgesetzten Dach, um den kleinen Patienten davor zu schützen, über das Gitter zu klettern, und sich bei einem Sturz zu verletzen.
GITTER AM PFLEGEBETT
Auch Pflegebetten besitzen Bettgitter. Entweder sie sind durchlaufend, und die Bettseite ist komplett verschlossen, oder das Gitter besteht aus mehreren Teilen, so dass man wahlweise das Gitter nur auf Höhe des Oberkörpers, auf Höhe der Beine, oder alle Teile komplett verschließen kann.
Äußerst praktisch, um einen pflegebedürftigen Menschen vor einem Sturz zu bewahren, möchte man denken.
DIE VERÄNDERTE SACHLAGE AMBULANT UND AUF STATION
Nun, so einfach ist die Sachlage nicht, erst recht nicht, wenn Pflegekräfte eines ambulanten Dienstes involviert sind, oder sich das Bett auf einer Station einer Einrichtung befindet.
EIN KURZER RECHTLICHER EXKURS
Ein Bettgitter fällt unter die freiheitsentziehenden Maßnahmen.
Das bedeutet, kann der Patient nicht selbst einwilligen, dass er das Gitter gerne oben haben möchte, und den Zustand selbst wieder ändern, selbst wenn es verbal geschieht, wird ihm mit dem einfachen Hochziehen seine Freiheit entzogen.
Die selben Regeln gelten übrigens auch für Rollstuhlbremsen.
Ist der Patient nicht in der Lage, die Bremsen wieder selbst zu lösen, darf eine Rollstuhlbremse nicht einfach festgestellt werden, weil es ihm die Freiheit entzieht, sich von seinem aktuellen Platz fortzubewegen.
DAS ABGELEHNTE BETTGITTER IM AMBULANTEN DIENST
Oft kommt es hierüber zu Streitigkeiten.
Man engagiert einen Pflegedienst, gibt die Anweisung, dass man gerne möchte, dass beim zupflegenden Angehörigen das Bettgitter zur Nacht nach oben gezogen wird, und der Pfleger oder die Schwester lehnen ab.
Und das hat einen guten Grund:
Wir Pflegekräfte dürfen nicht einfach auf Gutdünken, selbst nicht auf Anweisung eines Angehörigen, ein Bett mit einem Bettgitter verschließen.
DIE FREIHEITSBERAUBUNG
Wir begehen damit Freiheitsberaubung, was in den strafbaren Bereich fällt.
Überwindet der zu Pflegende dann Nachts noch das Gitter und stürzt, oder verletzt sich bei dem Versuch, kommt rechtlich auf die Pflegekraft einiges zu.
WANN DÜRFEN BETTGITTER BENUTZT WERDEN?
Aber wann darf man Bettgitter nun benutzen, ohne sich strafbar zu machen?
Dafür gibt es die sogenannten gerichtlichen Beschlüsse, die man z.B. auch für Rollstuhlgurte etc. braucht.
Liegt ein solcher Beschluss vor, darf auch eine Pflegekraft ein Bett mit einem Bettgitter verschließen, auch wenn sich der zu Pflegende nicht selbst aus der Situation befreien oder seine Einwilligung dazu geben kann.
NIEDERFLURBETTEN ALS ALTERNATIVE
Man hat aber, besonders auch im stationären Bereich davon Abstand genommen, und verwendet hier sogenannte Niederflurbetten, die bis auf den Boden herabgesenkt werden können, mit davorliegenden Sturzmatten.
DER GRUND FÜR NIEDERFLURBETTEN BEI DEMENZ
Der Grund hierfür ist, dass z.B. bei einem zu Pflegenden mit dementieller Erkrankung die Gefahr groß ist, sich beim Versuch, das Bettgitter zu überwinden ernsthaft zu verletzen.
ERLAUBTE BETTGITTERVARIANTEN
Die zweite Variante, die Pflegekräfte auch ohne gerichtlichen Beschluss verwenden dürfen sind die unterteilten Bettgitter.
Das bedeutet, man kann z.B. in dem Bereich, in dem das Bett nach vorne geöffnet ist das Gitter auf Höhe des Oberkörpers nach oben ziehen, der untere Teil bleibt geöffnet.
Der zu Pflegende könnte also das Bett, wenn er es wünscht trotzdem selbst verlassen, ist aber vor einem unbeabsichtigten Herausfallengeschützt.
PFLEGENDE ANGEHÖRIGE UND BETTGITTER
Für die pflegenden Angehörigen gilt folgendes:
Sie sind von dieser rechtlichen Regelung NICHT betroffen, das sieht das Gesetz nicht vor.
ABER:
Es reicht keine Vorsorgevollmacht aus, um anderen gegenüber weisungsbefugt zu sein, die Bettgitter nach oben zu stellen.
Hierfür ist wieder der richterliche Beschluss nötig.
Sie selbst dürfen aber in dem Fall das Bettgitter nach der Pflegemaßnahme nach oben stellen, die Pflegekraft darf es schlicht und einfach nicht einfach so.
Für eine professionelle Pflegekraft gilt:
-Ist die zu pflegende Person einwilligungsfähig und wünscht ein geschlossenes Bettgitter, darf es nach oben gezogen werden und fällt nicht unter die freiheitsentziehenden Maßnahmen.
Die Einwilligungsfähigkeit eines Patienten stellt der Hausarzt fest.
-Wird das Bettgitter während der Pflegemaßnahme nach oben gezogen, z.b. dass sich der Patient beim zur Seite drehen daran festhalten kann, darf dies geschehen. Es muss aber nach der Pflegemaßnahme wieder entfernt werden.
-Sind unterteilte Bettgitter vorhanden, darf es nach oben gezogen werden, so lange ein „Ausstieg“ offen bleibt.
Einzige Ausnahmen:
-Der Patient ist körperlich nicht mehr in der Lage, das Bett selbst zu verlassen, z.b. nach einem Schlaganfall oder weil keine Eigenbewegungen mehr vorhanden sind.
Dann besteht der Tatbestand der Freiheitsentziehung nicht mehr, da der Patient auf Grund seiner körperlichen Voraussetzungen die Fähigkeit nicht mehr besitzt sich frei zu bewegen, selbst wenn die Bettgitter unten belassen würden.
Dann gilt ein Bettgitter als Schutz vor dem Herausfallen.
-Es ist eine Operation erfolgt.
Dann dürfen z.B. auch die Pflegekräften in einem Krankenhaus Bettgitter kurz verwenden.
-Es liegt eine Gefährdung der eigenen Person und anderen vor.
Auch dann dürfen für 48 Stunden ohne richterlichen Beschluss freiheitsentziehende Maßnahmen verwendet werden. Danach ist zur Fortführung ebenfalls ein richterlicher Beschluss nötig.
Alles in allem sollten sich aber auch Sie als pflegender Angehöriger bewusst sein, welche Risken Bettgitter bergen, und verantwortungsbewusst über deren Einsatz entscheiden.
Hier finden Sie das Video: " Was sind freiheitsentziehende Maßnahmen?" vom bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Hier finden Sie das Video: Welche Folgen haben freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege?" vom Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Hier finden Sie das Video: "Welche Alternativen gibt es zu freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Pflege?"

DIE RICHTIGE MATRATZE FÜR DIE JEWEILIGEN BEDÜRFNISSE
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Normalerweise machen wir uns in Bezug auf Matratzen eher Gedanken, WIE wir schlafen möchten.
Eher auf einer weichen Matratze, auf einer festeren, auf einem Boxspringbett und so weiter.
Auch in der Pflege sind Matratzen, beziehungsweise Matratzenauflagen ein großes Thema.
Pflegematratzen spielen hier eine andere Rolle.
WAS SIND PFLEGEMATRATZEN?
Pflegematratzen sind Matratzen mit speziellen Funktionen.
Ausgerichtet sind diese Funktionen je nach den jeweiligen Bedürfnissen und krankheitsbedingten Anforderungen.
BRAUCHT ES BEI EINGETRETENER PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT SOFORT EINE PFLEGEMATRATZE?
Grundsätzlich sollte ein Mensch so lange als möglich auf einer herkömmlichen Matratze schlafen.
Der Grund hierfür ist, dass besonders bettlägerige Pflegebedürftige oft das Gefühl für die Körperlage im Raum verlieren.
Das bedeutet, ein Mensch der lange und viel in einem Bett liegt verliert das Gefühl für oben, unten, links, rechts und seinen eigenen Körper.
Auf einer normalen Matratze kann sich der Mensch besser spüren.
Die Beschaffenheit einer herkömmlichen Matratze ist meist fester.
Dadurch hat der pflegebedürftige Mensch "Boden unter den Füßen". Er kann deutlich spüren, worauf er liegt.
WAS HAT ES MIT EINER PFLEGEMATRATZE AUF SICH?
Dass ein Mensch pflegebedürftig wird bedeutet nicht automatisch, dass er nun eine Pflegematratze benötigt.
Der Grund hierfür ist, dass es "die" Pflegematratze" nicht gibt.
Sie sind jeweils auf die individuellen Beeinträchtigungen und Anforderungen "zugeschnitten".
WAS IST EINE INKONTINENZMATRATZE?
Inkontinenzmatratzen sind bestimmt für Menschen mit Urin- oder Stuhlinkontinenz.
Urin- und/ oder Stuhlinkontinenz bedeutet, dass der pflegebedürftige Mensch entweder nur bis zu einem gewissen Grad Stuhl oder Urin halten kann. Oder er hat diese Körperfunktion verloren.
Inkontinenzmatratzen haben eine spezielle wasser- und urindichte Oberfläche, die das Eindringen von Flüssigkeiten in das Matratzeninnere verhindert.
Eine solche Matratze ist, wie alle Pflegematratzen, besonders leicht zu reinigen und zu säubern ist.
BEDEUTET INKONTINENZ SOFORT DIE ANSCHAFFUNG EINER INKONTINENZMATRATZE?
Nein, das bedeutet es nicht.
Erstens besteht die Inkontinenz in unterschiedlichsten Stärken und Ausprägungen.
Zweitens gibt es eine Vielzahl von Ein- und Auflagen für die herkömmliche Matratze.
Einlagen, waschbar oder nur in der Einmalversion, die sich auf Höhe des Unterleibes befinden bis hin zu kompletten Matratzenauflagen mit der selben Funktion.
Sie alle haben die Funktion zu verhindern, dass Urin und Stuhlgang in die Matratze gelangen können.
GIBT ES SPEZIELLE MATRATZEN, WENN SICH MEIN ANGEHÖRIGER OFT WUND LIEGT?
Ja, gibt es.
Eine weitere Version einer Pflegematratze ist eine Anti-Dekubitus-Matratze.
Eine solche Matratze soll das Körpergewicht besser verteilen.
Dadurch, dass der Pflegebedürftige etwas tiefer "einsinkt", vergrößert sich die Fläche des Körpers, der auf der Matratze zum Liegen kommt.
Durch die vergrößerte Fläche des Körpers, der aufliegt wird der Druck von für dekubitusgefährdeten Stellen genommen.
WAS IST EIN DEKUBITUS?
Ein Dekubitus ist einfach gesagt eine Wunde.
Solche Wunden entstehen meist an den Stellen entsteht, an der ein Knochen in die Matratze drückt.
Das kann sein z.B. am Steiß, am Hüftknochen, an den Schulterblättern, den Fersen oder dem Knöchel.
WELCHE ANTI-DEKUBITUSMATRATZEN GIBT ES?
Bei den Anti-Dekubitus-Matratzen gibt verschiedene Versionen.
WAS IST EINE WECHSELDRUCKMATRATZE?
Eine Wechseldruckmatratze funktioniert mit einem Motor, der an das Fußende des Bettes gehängt wird.
Nachteil hiervon ist dass der Pflegebedürftige immer das leise Brummen des Motors hört.
Das Aussehen einer Wechseldruckmatratze muss man sich wie bei einer Luftmatratze vorstellen.
Es sind Luftkammern nebeneinander angeordnet. Nur dass hier die Luftkammern quer statt der Länge nach geordnet sind.
WIE FUNKTIONIERT EINE WECHSELDRUCKMATRATZE?
Der Pflegebedürftige liegt hier auf Luftkammern.
Dadurch dass die Kammern durch den Motor unterschiedlich mit Luft befüllt werden, verteilt sich das Körpergewicht anders auf der Matratze und die gefährdeten/ betroffenen Stellen werden entlastet.
BIS ZU WELCHEM KÖRPERGEWICHT IST EINE SOLCHE MATRATZE GEEIGNET?
Eine Wechseldruckmatratze ist ist zu einem Körpergewicht von 100 Kilogramm geeignet.
KANN ICH EINE WECHSELDRCKMATRATZE SELBST EINSTELLEN?
ACHTUNG:
Eine Wechseldruckmatratze muss nach dem jeweiligen Gewicht des Pflegebedürftigen eingestellt werden!
Eine zu harte oder zu weiche Kammereinstellung für das jeweilige Körpergewicht beeinträchtigt die Wirksamkeit!
Bitte lassen Sie die Einstellung durch einen Fachmann des Sanitätshauses erfolgen, von dem Sie die Matratze beziehen.
Hier finden Sie das Video: "Wechseldrucksysteme Funktion und Handhabung" von Christian Pasligh
GIBT ES AUCH ANTIDEKUBITUSMATRATZEN OHNE MOTOR?
Ganz ohne Motor kommt eine Weichlagerungsmatratze aus.
WIE FUNKTIONIERT EINE WEICHLAGERUNGSMATRATZE?
Auch sie verteilt das Körpergewicht durch ihren Aufbau so, dass sich der Druck auf die einzelnen Knochenspitzen fast um die Hälfte reduziert.
Bei ihrer Beschaffenheit handelt es sich um viskoseelastisches Material.
Dieses Material passt sich zum einen der Körpertemperatur an.
Das bedeutet, dass das schaumartige Material unter der Körperwärme nachgibt.
Dadurch "sinkt" man in eine Weichlagerungsmatratze mehr ein als in eine herkömmliche Matratze.
Es wird dadurch mehr Körperfläche als Auflagefläche genutzt, wodurch sich der Druck, beziehungsweise das Körpergewicht besser auf der Liegefläche verteilt.
Man kann es sich ein wenig vorstellen wie seine Hand auf einen Schaumstoff zu legen.
Der Schaumstoff passt sich bei leichtem Druck auch der Hand an, die Hand hat aber keinen großen Widerstand, um in den Schaumstoff einsinken zu können.
Hier finden Sie das Video:
"Dekubitusprophylaxe 12: Antidekubitusmatratzen-Altenpflege" von Altenpflege
GIBT ES EIN ACHTUNG BEI DER VERWENDUNG VON ANTI-DEKUBITUS-PFLEGEMATRATZEN?
Ja, die gibt es.
Eigentlich sogar mehrere:
-Lassen Sie sich bei der Verwendung von Inkontinenz-Betteinlagen bei Anti-Dekubitus-Matratzen unbedingt beraten, welche Einlagen mit welcher Art von Matratze kompatibel sind.
Feste, waschbare Moltex-Einlagen sind nicht für Wechseldruckmatratzen geeignet!
Sie minimieren mit ihrer eigenen Spannung, den gewünschten Effekt.
-Durch die Beschaffenheit einer Weichlagerungsmatratze kann ihr Angehöriger Probleme bekommen, sich selbst im Bett bewegen zu können.
-Und natürlich das größte ACHTUNG: Ausschlaggebend ist natürlich das Wohlbefinden Ihres Angehörigen.
Wenn er sich nicht wohlfühlt auf einer bestimmten Art von Matratze, kann er sich natürlich gegen den Einsatz einer solchen Aussprechen.
-Es kann zu Schmerzen, besonders in der Wirbelsäule kommen.
Anti-Dekubitus-Matratzen sind mehr auf das Nachgeben der Fläche des Körpers als auf Stützfunktion ausgerichtet.
Sind bereits Probleme mit der Wirbelsäule bekannt, kann eine solche Matratze eventuell kontraindiziert sein.
IST EINE WEICHLAGERUNGSMATTE FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ GEEIGNET?
Bei Menschen mit Demenz oder langfristig bettlägerigen Menschen kann es durch die Weichheit und das mangelnde Körpergefühl zu Unruhe und Schlafstörungen kommen.
GIBT ES SPEZIELLE MATRATZEN FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ?
Auch für betroffene Menschen aus dem dementiellen Formenkreis gibt es spezielle Matratzen.
WIE FUNKTIONIEREN MATRATZEN FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ?
Matratzen für Menschen mit Demenz haben eine Puffer-Funktion ihrer Bewegungen.
Menschen mit Demenz leiden oft unter nächtlicher Unruhe und Schlaflosigkeit.
Wir alle kennen das Gefühl, wenn praktisch das ganze Bett wackelt, wenn sich der Partner nachts auf eine andere Seite dreht, oder wir uns selbst.
Menschen mit Demenz tun das in ihrer Unruhe besonders oft, zumindest soweit der Körper es noch zulässt.
Die dadurch entstehenden Schwingbewegungen des Bettes erzeugen weitere Unruhe.
Matratzen für Menschen mit Demenz puffern diese Bewegungen der Matratze ab, machen sie sanfter, und erzeugen dadurch weniger Unruhe, was wiederum förderlich für den Schlaf Ihres Angehörigen ist.
GIBT ES SPEZIELLE MATRATZEN FÜR MENSCHEN MIT MORBUS PARKINSON?
Ziemlich neu in der Matratzenwelt sind spezielle Matratzen für an Morbus Parkinson erkrankte Menschen.
Teilweise werden sie auch als Therapiematratzen bezeichnet.
WIE FUNKTIONIEREN MATRATZEN FÜR MENSCHEN MIT MORBUS PARKINSON?
Sie bestehen aus einem speziellen Schaumstoff, der aber nicht zu weich ist.
Menschen mit Parkinson leiden an Muskelverspannungen und Schmerzen, so wie, als typisches Parkinsonsymptom häufigen Schwitzen.
Eine Parkinson-Matratze soll den Körper so stützen, dass Muskelverspannungen und somit auch Schmerzen reduziert werden.
Außerdem soll sich der Betroffene mit einer solchen Matratze leichter aus seinem Bett erheben können.
Hier finden Sie das Video: "ThevoCalm-Parkinsonmatratze-Produktvorstellung" von Thomashilfen
MULTIMORBIDITÄT
- WIE DIE RICHTIGE MATRATZE, DAS RICHTIGE BETT FINDEN BEIM VORLIEGEN MEHRERER KRANKHEITEN?
Von Susanne Fröhlich-Wagner

Multimorbidität- Wie die richtige Matratze, das richtige Bett finden?Sie haben sich über die Varianten an Pflegebetten informiert, über die Variationen, die möglichen Matratzen, und stehen nun möglicherweise vor einem Problem, an man in der Pflege beinahe nicht vorbeikommt:
Die Multimorbidität
Multimorbidität bedeutet das Vorhandensein mehrerer Erkrankungen/ Einschränkungen nebeneinander.
Vielleicht haben Sie die vorhergehenden Artikel gelesen, und Ihren Angehörigen wiedererkannt: Ihr Angehöriger ist dement, leidet unter Inkontinenz und liegt sich leicht wund.
Was nun?
Hier gilt es, sich eng mit dem Arzt und Sanitätshaus abzusprechen, um den geeignetsten Kompromiss an Bett und Matratze herauszufinden.
Sie werden dieser Situation noch oft erleben, dass mehrere Krankheiten die Situation auslösen, dass eine Anwendung gut für die eine Erkrankung, aber beeinträchtigend für eine andere sein kann.
Machen Sie sich genaue Notizen:
-Welche Krankheiten bestehen, und wie wirken sie sich aus?
-Welche Probleme gibt es hauptsächlich? Kann der pflegebedürftige Mensch noch selbst aus dem Bett aufstehen? Oder ist die Kleidung/ Bett morgens nass?
-Schläft Ihr Angehöriger eher unruhig, ist er sturzgefährdet?
-Wie ist der Hautzustand Ihres Angehörigen? Der körperliche Zustand?
Ein solcher Überblick, eine Art Pflegetagebuch ist nicht nur für die Entscheidung für ein bestimmtes Bett oder eine bestimmte Matratze hilfreich.
Als kurzen Exkurs, bekommt Ihr Angehöriger schon länger „Wassertabletten“, also Tabletten gegen Wassereinlagerungen im Körper, und verliert plötzlich ungewohnt mehr Urin, so dass die Inkontinenzvorlage morgens nass ist, obwohl er nicht mehr Flüssigkeit zu sich nimmt, könnte die Dosierung zu stark eingestellt sein.
Es kann aber auch sein, werden solche Tabletten angesetzt und Ihr Angehöriger ist plötzlich trotz Inkontinenzvorlage morgens nass, können stärkere Inkontinenzvorlagen nötig sein. Bewahren Sie sich solche Notizen immer auf, auch da man sowohl den Verlauf des Gesundheitszustandes Ihres Angehörigen gut ablesen kann, und Sie solche Notizen immer wieder brauchen werden, selbst wenn es sich um die Einstufung in einen Pflegegrad handelt.
Hier finden Sie das Video: "Multimorbidität" von Pflege Kanal
Von Susanne Fröhlich-Wagner

WER BEZAHLT WAS? WO WAS BEANTRAGEN?
Wer bezahlt was? Wo welches Bett beantragen
Das herkömmliche Krankenbett
Das herkömmliche Krankenbett kann Ihnen von Ihrem Hausarzt verordnet werden. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt genau über die anliegenden Bedürfnisse. Er kann Ihnen dann bestätigen, dass die Notwendigkeit für ein Krankenbett besteht.
Für ein Krankenbett brauchen Sie keinen Pflegegrad Ihres Angehörigen.
Wichtig ist auf der Verordnung, die dann zur Genehmigung an die zuständige Krankenkasse geschickt wird vermerkt wird, dass es sich dabei um ein „behindertengerechtes Bett“ handelt.
Dies bedeutet nicht, dass Ihr Angehöriger deswegen im Rollstuhl sitzen muss.Das Bett muss nur ausgleichen, an was Ihr Angehöriger gehindert wird, wie z.b. sich alleine im Bett aufsetzen können, sich allein an den Bettrand setzen oder gar allein aufstehen.
Da ein Krankenbett höhenverstellbar ist und mit Haltegriffen ausgestattet, kann es dies ausgleichen. Ein Krankenbett soll aber nicht nur eine vorhandene Behinderung ausgleichen, sondern auch Behinderungen vorbeugen, es soll auch den Behandlungs-/ Therapieerfolg sichern.
Die andere Variante, wenn Ihr Angehöriger einen Pflegegrad besitzt ist die Möglichkeit, ein Pflegebett bei der Pflegekasse zu beantragen. Auch das Pflegebett hat, wie das Krankenbett, „Aufgaben“.
Es soll, bzw. muss die Selbständigkeit Ihres Angehörigen sowie seine Pflege erleichtern, und es soll natürlich ebenfalls Beschwerden lindern.
Ähnliches gilt für Pflegematratzen
Pflegematratzen kann Ihnen der Arzt auch ohne Pflegegrad verordnen. Allerdings möchte die Krankenkasse wissen, warum genau Sie eben diese Matratze brauchen, und welche Diagnosen vorliegen.
Hier finden Sie das Video "Pflegebetten- Was kann ein Pflegebett und wie bekomme ich es" von Christian Pasligh