Das Ulcus cruris venosum
-Die Fragen und Antworten
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Inhaltsverzeichnis:
Das Ulcus cruris venosum- Das "offene Bein"
Über die Venen und Arterienfunktion
Giftstoffe in Venen und Gewebe
Die richtige Reaktion auf Wunden
Venenprobleme an Merkmalen erkennen
Zur Vorbeugung eines Ulcus cruris venosum- Zu empfehlen
Zur Vorbeugung eines Ulcus cruris venosum- Zu vermeiden
Ulcus cruris venosum oder arteriosum- Die Diagnose
Ulcus cruris venosum- Die Wunde
Die Ulcus cruris venosum Wunde- Zu empfehlen und zu vermeiden
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Das Ulcus cruris venosum
- Das "offene Bein"
Definition und Entstehung

Scheinbar plötzlich tauchen sie auf:
Wunden an einem oder beiden Innenknöcheln, am Schienbein oder der Ferse.
In der Größe eines Stecknadelkopfes oder auch bereits in der Größe einer Münze.
Die Wunde wird ärztlich untersucht, es erfolgt die Diagnose "Ulcus cruris venosum"
Oft kursiert die Bezeichnung "Offenes Bein".
Was ist ein Ulcus cruris venosum?
Fachlich spricht man von einem Geschwür am Unterschenkel, einem Wundgeschwür.
Daraus ergibt auch auch der Name:
Ulcus für Geschwür, cruris für den Unterschenkel.
Ein Ulcus cruris ist also nichts anderes als ein Unterschenkelwundgeschwür.
Wie entstehen solche Wunden?
Wenn es sich um Ulcus-Wunden handelt, dann entstehen solche Wunden nicht durch äußere Einwirkung, sondern durch Vorgänge innen im Bein.
Ursache hierfür ist eine chronisch venöse Insuffizienz, zum Beispiel nach einer Thrombose.
Ein Ulcus cruris venosum ist das Endstadium dieser chronisch venösen Insuffizienz.
Hier finden Sie das Video:
"Chronisch Venöse Insuffizienz (CVI)- was ist das und wie erkennst du sie?" von Dennis Bühl
Die Diagnose, um welche Wundart es sich handelt muss natürlich ein Arzt stellen.
Beinwunden können viele Auslöser haben, und müssen dementsprechend auch nach der Ursache behandelt werden.
Können auch aus anderen Gründen Wunden an den Beinen entstehen?
Ja.
Und hierauf liegt ein besonderes ACHTUNG!
Es können bei Durchblutungsstörungen auch chronische Wunden durch äußere Verletzungen entstehen!
Bei Menschen mit Durchblutungsstörungen und / oder Diabetes heilen auch kleine Kratzer nicht oder nur sehr schlecht wieder ab.
Oft entwickelt sich hieraus ebenfalls chronische Beinwunden.
Grund hierfür ist, dass die Wundheilung bei Durchblutungsstörungen und/ oder Diabetes ebenfalls gestört ist.
Wo entsteht eine Ulcus cruris venosum- Wunde am Häufigsten?
Eine solche Wunde durch eine verminderte Venenfunktion entsteht hauptsächlich am inneren Fußknöchel oder etwas oberhalb des inneren Fußknöchels.
Wunden die durch eine Funktionseinschränkung der Arterien entstehen findet man mehr an den Zehen, Fersen.
Sind chronische Wunden grundsätzlich an den Beinen und Füßen lokalisiert?
Chronische Wunden können durch eine Verletzung von außen durch Durchblutungsstörungen überall entstehen!
Eine chronische Wunde am Zeh z.B. durch Wundlaufen bedeutet nicht automatisch Probleme mit den Arterien.
Auch können solche Wunden z.B. durch Druck an den Fersen entstehen.
Selbst ein aufgekratzter Mückenstich, zu Beispiel, an der Innenseite des Fußknöchels kann zu einer chronischen Wunde werden.
Aber auch hier bedeutet die Lokalisation nicht, dass es sich automatisch um Venenprobleme handelt.
Was man daran lediglich feststellen kann ist, dass eine Wundheilungsstörung vorliegt.
Die Einordnung einer Wundart obliegt immer einem Haus-/ oder Facharzt
Das venöse Ulcus cruris beziehungsweise dessen Entstehung hat mit der Venenfunktion zu tun.
Was genau, das erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was ist die Ursache von einem Ulcus?
Ursache für ein Ulcus cruris sind Durchblutungsstörungen.
Für diese Durchblutungsstörungen die ein Ulcus cruris verursachen gibt es zwei Arten an Grunderkrankungen:
-Die chronisch venöse Insuffizienz
-PAVK- Die periphere arterielle Verschlusskrankheit
Welchen Zusammenhang haben die chronisch venöse Insuffizienz und die PAVK und ein Ulcus?
Die chronisch venöse Insuffizienz verursacht das Ulcus, das durch Probleme mit den Venen entsteht, und gilt als deren Endstadium (Ulcus cruris venosum).
Das Ulcus, das sich durch Probleme mit den Arterien bildet (Ulcus cruris arteriosum) wird von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit verursacht.
Wie funktionieren die Venen und Arterien im Bein?
-Ein kurzer Exkurs
Dieser kurze Exkurs ist wichtig, um nachvollziehen zu können, wie ein "offenes Bein" entstehen kann.
Ganz kurz umrissen:
Die Venen sollen das verbrauchte Blut und Giftstoffe aus den Beinen abtransportieren.
Sie sind quasi die Müllabfuhr, und der leere Sauerstofftanklaster, der das Blut für neuen Sauerstoff zum Herz führt.
Die Arterien sind die Zulieferer.
Sie versorgen das Bein mit Sauerstoff und Nährstoffen, und natürlich Blut. Sauerstoff und Nährstoffen fahren im Blut mit.
Was haben Venen und Arterien in den Beinen nun mit Wunden am Bein zu tun?
Ganz einfach:
Der Abtransport durch die Venen oder die Zulieferung durch die Arterien funktionieren nicht mehr oder der Abtransport oder die Zulieferung von Blut ist empfindlich gestört.
Wir bleiben jetzt bei den Venen und dem daraus entstehenden Ulcus cruris Venosum.
Was passiert im Bein, wenn die Venen nicht richtig funktionieren?
Die Beine bzw. Füße/ Unterschenkel sind der tiefste Punkt
des Körpers.
Die Venen transportieren das "alte Blut" in Etappen nach oben zum Herz.
Diese Etappen werden mit Klappen in den Venen verschlossen hinter dem hineingeflossenen Blut.
Was passiert, wenn Venenklappen nicht mehr funktionieren?
Wenn diese Klappen nicht mehr funktionieren, muss ein Großteil des Blutes aus den Venen des Beines dort bleiben. Eben im Fuß/ Bein. Und hier nimmt die letzte Phase vor einer offenen Beinwunde durch Probleme mit den Venen
ihren Lauf.
Bei meinem Angehörigen wurden Venenprobleme festgestellt. Bedeutet das Beinwunden innerhalb kürzester Zeit?
Nein, das bedeutet es nicht.
Solche Wunden sind ein Endzustand, und es dauert lange, bis diese Wunden auftreten.
Trotzdem sollten Sie von Anfang an aufmerksam bleiben in der Hautbeobachtung.
Es dauert oft Monate bis Jahre, und ist ein schleichender Prozess.
Hier finden Sie weiterführende Videos:
"So funktionieren die Venenklappen" von medi GmbH & Co. KG
"Chronisch venöse Insuffizienz und im schlimmsten Falle die Entstehung eines Ulcus" von Alexios-Doc
"PAVK die Schaufensterkrankheit" von Pflege Kanal
"Medizinisches Video über Venenerkrankungen " von SIGVARIS GROUP
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Über die Venen- und Arterienfunktion

Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen hat es zur Folge, dass ein großer Teil des Blutes aus den Venen vor Ort in den Beinen bleibt. Aber das hat leider für Haut und Gewebe unangenehme Auswirkungen.
Was passiert innerlich, wenn venöses Blut in den Beinen bleibt?
In dem Blut der Venen sind Giftstoffe, verbrauchtes Blut und Wasser. Das ist ganz natürlich.
Es ist schließlich der Job der Venen, diese Stoffe zur Ausscheidung oder Aufbereitung an den richtigen Ort zu bringen.
Diesen Job können die Venen bei Problemen mit den Venenklappen aber nicht mehr erfüllen.
Das Blut "versackt" in den Beinen, und mit ihm die zum Mittransport bestimmten Stoffe.
Was passiert mit den Stoffen aus den Venen?
Diese Stoffe bleiben nicht in der Vene.
Sie haben die unangenehme Eigenschaft, sich dann auf ins Gewebe des Beines und Fußes zu machen.
Stoffe können sich durch die Gefäßwand aus und in die Venen begeben. Das soll so sein.
Man nennt das den Austausch von Stoffen.
Hier ist das Problem, dass die Giftstoffe und die Flüssigkeit aus den Venen wieder in das Gewebe des Beines zurückwandern, und nicht nur dort bleiben.
Sie reichern sich dort auch an.
Was passiert, wenn sich Giftstoffe im Gewebe ablagern?
Das Gewebe im Unterschenkel und Fuß besteht natürlich wie alles in unserem Körper aus Zellen.
In diese Zellen wandern die Giftstoffe und das
"Zuviel" an Flüssigkeit.
Diese Zellen werden durch die abgelagerten Giftstoffe von innen heraus zerstört.
Das beginnt mit den inneren, untersten Hautschichten und Geweben, die den Venen am nächsten sind, und arbeitet sich nach und nach an die Oberfläche.
So lange, bis die Giftablagerungen die oberste Zellschicht, die Haut angegriffen und kaputt gemacht haben.
Folge:
Es ist eine Wunde entstanden, ein Ulcus cruris venosum.
"Venosum" deswegen, weil die Venen der Ursprungsort für diese Wunde ist.
Hier finden das Video:
"Ulcus cruris venosum und arteriosum: Definition, Entstehung & Wundbeschreibung" von DRACO
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Giftstoffe in Venen und Gewebe

Bei Wunden ist nicht nur die richtige Behandlung wichtig, sondern auch der richtige, zeitige Behandlungsbeginn.
Wann muss ich beim Feststellen einer Wunde am Bein reagieren?
Ab welcher Größe einer Wunde?
Kurz, knapp, und leicht übertrieben gesagt:
Am besten Gestern!
Wenn Ihr Angehöriger Probleme mit den Venen oder Arterien hat, beginnen solche Wunden meist nicht mit einem Knall, und mit einem Ruck ist die ganze Haut eröffnet.
Solche Wunden beginnen oft mit der Größe eines Stecknadelköpfchens.
Welche Kardinalsfehler können jetzt gemacht werden?
Man stellt vielleicht über dem Innenknöchel ein kleines, offenes Pünktchen fest. Man ist versucht, das Ganze mit ein wenig Wund- und Heilsalbe und einem Pflästerchen zu behandeln.
Vorsichtshalber werden auch die Kompressionsstrümpfe weggelassen, und schon hat man die drei größten Kardinalsfehler begangen:
-Erstens:
Eine falsche, ungeeignete Wundauflage. Ulcus-Wunden, und wenn sie noch so klein sind brauchen eine feuchte, sterile Wundauflage.
-Zweitens:
Ist es eine Ulcus cruris venosum- Wunde, kann diese ohne Kompression nicht abheilen. Eine Ulcus cruris venosum- Wunde braucht Kompression.
-Drittens:
Man hat diese kleine stecknadelkopfgroße Wunde unterschätzt.
Aus dem Stecknadelköpfchen können am nächsten Tag schon zwei geworden sein. Aus den beiden Stecknadelköpfchen am Tag darauf die Größe eines Cent- Stückes. Die chronische Wunde hat ihren Lauf genommen.
Wie handle ich richtig, stelle ich eine noch so kleine Wunde an den Beinen meines Angehörigen fest?
Im Hinblick darauf, dass nicht nur Menschen mit Venen- und Arterienproblemen
unter Wundheilungsstörungen leiden, sondern auch Menschen mit Diabetes, Menschen mit Pergamenthaut und Senioren meist allgemein:
Stellen Sie die Wunde einem Arzt vor!
"Das ist ja nur ein Fitzelchen" kann und darf hier nicht gelten.
Versuchen Sie nicht, die Wunde selbst zu kurieren.
Alleine schon das Einbringen von Salben kann bei einer solchen Wunde eine Infektion auslösen, ein einfaches Pflaster, dessen Auflage auf der Wunde kleben bleibt die Wunde vergrößern.
Wieso sind auch kleine Wunden bei einem Senior und beeinträchtigten Menschen keine Lappalie?
Ein gesunder Körper verschließt eine solche Hautstellen. Meist hat man am Abend bereits eine kleine "Kruste" drauf.
Die Haut beginnt, Netze zu spannen, um die Wunde zu schließen, nach vier Tagen ist die Kruste meist auch weg.
Bei Ihrem Angehörigen funktioniert das nicht mehr.
Wichtige Stoffe werden nicht zur Wunde transportiert, wie Eiweiße.
Es bildet sich kein Fibrin-Belag, keine Kruste.
Was passiert ist, dass von außen alles ungehindert in die Wunde eindringen kann.
Von innen heraus arbeiten die Giftstoffe weiter, die Wunde infiziert sich, sie werden mehr, und wird unbehandelt zum immer größeren Problem.
Sehr oft führt eine versäumte frühzeitige Behandlung schon beim ersten Auftreten zu sehr langfristigen, oft auch schmerzhaften Wundbehandlung größerer Flächen.
Hier finden Sie das Video:
" Wundheilungsphasen und Wundheilungsstörung im Überblick" von Pflege Kanal
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Die richtige Reaktion auf Wunden

Venenprobleme sind auch äußerlich sichtbar. Mit etwas Übung wird es Ihnen bald selbst gelingen, bei Ihrem Angehörigen bei Vorliegen diese Anzeichen zu erkennen.
Was könnte man von außen erkennen, wenn es Probleme mit den Venen gibt?
Man kann einige Merkmale auch als medizinischer Laier erkennen:
Man sieht z.B. Krampfadern. Fachlich nennt man sie Varizen.
Sie sind ein Zeichen für Venenprobleme,
weil diese Venen geweitet sind.
In der Folge werden die Venen für die Venenklappen zu weit.
Die Klappen können nicht mehr oder nicht mehr richtig schließen.
Diese Klappen können aber auch durch Thrombosen geschädigt werden.
Beide Male verlieren sie ihre Funktion.
Besenreiser als weiteres Anzeichen
Ein weiteres Anzeichen sind "Besenreiser".
Besenreiser sind diese kleinen, dunklen, verzweigten Äderchen auf der Haut.
Hier sind sie besonders unten am Fußrand ein Alarmzeichen.
Hier finden Sie das Video:
Kann man von außen außer durch Krampfadern und Besenreiser erkennen, dass im Bein durch die Venen etwas passiert?
Ja, das kann man.
Das betroffene Bein "schwillt" im unteren Bereich an. Die Haut fühlt sich dort gespannt an, der Knöchel wirkt "dick"
Man spricht hier von Ödemen oder umgangssprachlich einfach von "Wasser" oder "Wassereinlagerungen"
Vielleicht hören Sie auch den Begriff, Ihr Angehöriger würde "einlagern"
Wie sieht diese Schwellung aus?
Diese Schwellung muss anfangs nicht einmal heftig sein.
Man stellt nur fest, dass das Bein etwas dicker ist um den Knöchel herum.
Und dass eine Delle für eine Zeit bleibt, wenn man draufdrückt.
Ödeme in den Beinen können aber auch andere Krankheiten wie zu Beispiel Herz- oder Nierenerkrankungen als Ursache haben.
Ödeme sollten, besonders bei Neuauftritt oder wenn sie stärker werden und/ oder mit Schmerzen verbunden sind immer auch dem Hausarzt vorgestellt werden.
Besonders eine Schwellung in nur einem Bein kann auf eine Thrombose hinweisen.
Hier finden Sie das Video:
"Wasser in den Beinen- Wo kommt das her?" von Dr. Heart
Die Verfärbung der Haut
Ein anderes Zeichen ist, dass die Haut beginnt, sich bräunlich zu verfärben.
Vielleicht fühlt sie sich auch gerötet und warm an an
manchen Stellen.
Das passiert auf Grund der Giftstoffe, die sich im Gewebe im Unterschenkel/ Knöchel ablagern.
Hier finden Sie das Video:
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Venenprobleme an Merkmalen erkennen

Um einem venösen Ulcus vorzubeugen gibt es einiges, was Sie oder Ihr Angehöriger tun können.
Zu empfehlen:
Hautbeobachtung
- Achten Sie bei Ihrem Angehörigen auf Besenreiser und Ödeme um die Knöchel, die sich wieder zurückbilden.
Sie sind die ersten Zeichen einer Venenschwäche.
-Wenn dauerhafte Schwellungen auftreten sowie gelblich-braune Flecken um die Knöchel, ist das zweite Stadium der Venenschwäche erreicht.
-Lassen Sie frühzeitig beim Facharzt abklären, welche Möglichkeiten zur Behandlung der Venenprobleme bestehen.
-Auch Krampfadern, eine der Ursachen für Venenprobleme sollten frühzeitig behandelt werden.
-Kontrollieren Sie die Beine Ihres Angehörigen regelmäßig auf Veränderungen.
Sind die Besenreiser trotz Kompression schlechter oder mehr geworden? Die Schwellung?
Treten Farbveränderungen der Haut auf oder verschlechtern sich? Informieren Sie hierüber den Arzt.
Kompression
-Ihr Arzt wird Ihrem Angehörigen bei auftretenden Ödemen, also Schwellungen durch Wassereinlagerungen wahrscheinlich Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverbände verordnet haben.
Diese sind dazu da, dem Blut in den Venen der Beine zu helfen, wieder besser nach oben zum Herzen zu wandern und damit auch Giftstoffe abzutransportieren.
Achten Sie darauf, dass diese im Bett vor dem Aufstehen angelegt werden. Die Beine sind dann nicht mit Blut und Flüssigkeit gefüllt.
Achten Sie auf die Passform der Kompressionsstrümpfe.
Strümpfe die zu weit geworden sind oder Laufmaschen haben müssen ausgetauscht werden.
Hier finden Sie das Video:
"Kompressionstherapie- Auswirkung und pflegerische Aspekte" von Pflege Kanal
"Anziehen der Kompressionsstrümpfe im Sitzen" von Pflege Kanal
Bewegung
-Soweit möglich, halten Sie Ihren Angehörigen dazu an, sich so weit möglich regelmäßig zu bewegen. Dadurch wird die Muskelpumpe in den Beinen angeregt. Das Blut in den Venen wird weitertransportiert.
-Halten Sie Ihren Angehörigen dazu an, regelmäßig mit den Füßen zu kreisen oder auf dem Ballen zu wippen. Auch das fördert den venösen Blutfluss.
-Legen Sie die Beine Ihres Angehörigen so oft als möglich hoch, oder halten Sie Ihn dazu an.
-Laufen oder liegen statt stehen oder sitzen ist eine Grundformel bei Problemen mit den Venen.
Sowohl viel sitzen als auch viel stehen lässt zusätzlich Blut in den Beinen versacken.
Im Laufen wird die wichtige Muskelpumpe aktiviert.
Im Liegen kann das Blut leichter aus den Beinen zurück zum Herzen fließen.
-Lassen Sie Ihren Angehörigen seine Beine kalt abduschen. Das hilft, die Venen zu verengen.
-Lassen Sie bei Schwellung Ihrem Angehörigen die Beine auch nachts hochlegen
- Soweit als möglich sollte Venengymnastik durchgeführt werden.
Hier finden Sie das Video:
"Venengymnastik im Sitzen mit Cindy Berger" von Mosel-Eifel-Klinik
Hautpflege
Achten Sie auf eine gute Hautpflege der Beine!
Die Cremes sollten rückfettend sein.
-Stellen Sie Hautschwielen fest, versuchen Sie, diese aufzuweichen, und anschließend mit einer rückfettenden Creme zu versorgen.
-Achten Sie beim Ankleiden oder der Körperpflege auf einen vorsichtigen Umgang mit der angegriffenen Haut
Ernährung
-Achten Sie auf genügend Flüssigkeitsaufnahme Ihres Angehörigen.
-Achten Sie auf genügend Aufnahme von Proteinen. Ohne Proteine kann eine Wundheilung nicht funktionieren.
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Zur Vorbeugung eines Ulcus cruris venosum
-Zu empfehlen

Wie bei den Empfehlungen zur Vorbeugung eines Ulcus cruris und der Förderung der Venenfunktion gibt es natürlich auch einiges, was es
zu vermeiden gilt.
Zu vermeiden:
Hautbeobachtung
-Lassen Sie Veränderungen an den Beinen Ihres Angehörigen nicht lange unbehandelt.
Eine Venenschwäche lässt sich nicht umkehren, aber mit den richtigen Maßnahmen verlangsamen.
-Lassen Sie Ihren Angehörigen nicht zu lange sitzen.
Achten Sie darauf, dass er immer wieder die Möglichkeit bekommt, seine Beine hochzulegen.
Die richtige Kleidung
-Vermeiden Sie zu enge Kleidung
Sowohl einschneidende Sockenbündchen als auch ein zu enger Hosenbund behindern den venösen Rückfluss zusätzlich und fördern die Entstehung eines Ulcus cruris
Hautpflege
Verwenden Sie beim Duschen oder Baden ihres Angehörigen keine zu hohen Wassertemperaturen.
Je wärmer das Wasser, um so mehr weiten sich die Venen zusätzlich.
Verwenden Sie bei gereizter Haut an den Beinen kein Puder. Es bildet kleine Klümpchen, die wie Schmirgelpapier wirken können
Wenn Sie kleine Hautöffnungen entdecken, bringen Sie keine Salben in die Wunde. Decken Sie die Wunde möglichst steril und trocken ab.
Verzichten Sie auf Bürstenmassagen bei Besenreisern.
Kompression
Lassen Sie Ihre Angehörigen Kompressionsstrümpfe nicht über Nacht tragen, außer es ist ärztlich angeordnet.
Kompressionsstrümpfe funktionieren nur in Verbindung mit Bewegung und der Muskelpumpe
Sie haben im Bett keine Wirkung, können die Haut aber zusätzlich schädigen.
Legen Sie ihrem Angehörigen nicht direkt nach dem Baden oder duschen Kompressionsstrümpfe an. Die Beine sind dann sehr angestaut. Im Schlimmsten Falle provoziert man eine Thrombose in den Beinen.
Verwenden Sie unter Kompressionsstrümpfen und Verbänden nur spezieell dafür geeignete Pflegemittel. Alles andere kann Hautreizungen und Juckreiz unter der Kompression verursachen und das Material der Strümpfe
schädigen.
-Verwenden Sie keine ausgeleierten oder beschädigten
Kompressionsstrümpfe
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Zur Vorbeugung eines Ulcus cruris venosum
-Zu vermeiden

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Quelle: prolife.de/wunde
Ulcus cruris venosum oder arteriosum?
-Die Diagnose

Der Fall ist eingetreten:
Sie haben am Bein Ihres Angehörigen eine Wunde entdeckt. Oder aber Ihr Angehöriger hat eine Wunde, die nicht heilen möchte.
Aber wie wird nun festgestellt, ob es sich dabei um ein Ulcus cruris venosum oder arteriosum handelt?
Prolife Wunde- Die beste Wunderversorgung schreibt dazu auf ihrer Website:
Zitat:
"Wie wird ein Ulcus cruris diagnostiziert?
Hinter einem Ulcus cruris können also ganz verschiedene Erkrankungen stecken.
Deshalb ist eine genaue Diagnostik Voraussetzung für eine Wundheilung.
Doch immer wieder plagen sich Patienten über viele Jahre mit chronischen Wunden herum, ohne dass geklärt ist, ob eine chronisch-venöse Insuffizienz oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit Ursache für das Geschwür ist.
Wenn eine Wunde trotz Therapie nach zwei Monaten keine Anzeichen von Heilung zeigt- spätestens dann sollten Patienten einen Wundspezialisten aufsuchen.
Für die Diagnostik bietet die ABCDE-Regel eine Orientierung:
A wie Anamnese:
Der Arzt befragt den Patienten zu seiner "Wundgeschichte". Er fragt nach sonstigen Beschwerden und Erkrankungen sowie nach Krankheiten in der Familie.
B wie Bakterien:
Ein bakteriologischer Abstrich kann Aufschluss darüber geben, ob zum Beispiel multiresistente Erreger vorliegen. Doch selten sind Bakterien alleinige Ursache chronischer Wunden.
C wie klinische Untersuchung:
Hierbei schaut sich der Arzt die Wunde genau an: Wo liegt die Wunde, wie sieht die Wunde genau aus, wie sind Wundrand und Wundumgebung beschaffen?
Solche Details können schon Aufschluss über die Ursachen geben.
D wie Durchblutung:
Dafür wird sowohl das arterielle als auch das venöse Gefäßsystem untersucht.
Um die Funktion der Arterien zu testen tastet der Arzt die Fußpulse und bestimmt den Knöchel- Arm-Index.
Ein Wert von unter 0,9 gilt als Hinweis für eine periphere arterielle Verschullskrankheit, was mittels Ultraschall bestätigt werden sollte. Ein Ultraschall der Beinvenen gibt Aufschluss über eine öglich chronisch- venöse Insuffizienz.
E wie Extras:
Damit ist eine weiterführende Diagnostik gemeint wie beispielsweise eine Gewebeprobe oder Untersuchungen, die einer Polyneuropathie im Rahmen eines Diabetes mellitus auf die Spur kommen können." (Quelle:prolife.de)
Außerdem wird eine Ulcus-Wunde in Schweregrade eingeteilt. Dafür ist die Tiefe der Wunde ausschlaggebend. Je tiefer die Wunde, um so höher der Grad.
Welche Grade gibt es bei der Einteilung eines Ulcus?
Insgesamt gibt es bei der Einteilung 6 Grade.
Grad 1: Man sieht die Ober- und die Lederhaut
Grad 2: Das Ulcus erreicht die Unterhaut
Grad 3: Es ist eine Gelenk oder eine Sehne zu sehen
Grad 4: Es kommt zusätzlich zu Grad 3 zu einer Entzündung
Grad 5: Es kommt zu zusätzlichen Nekrosen, also, schwarzen, abgestorbenen Gewebe in der Wunde.
Bei Grad 6 stirbt auch Gewebe um die Wunde herum ab.
Die Therapie eines Ulcus cruris venosum besteht aus in der Regel aus Kompression, einer eventuellen chirurgischen Sanierung von Venen und der Wundversorgung.
Werden bei einer bestehenden Beinwunde zur Kompression weiterhin Kompressionsstrümpfe verwendet?
In der Regel nicht.
Sobald Wunden bestehen werden über der Wundversorgung Materialien wie Schutzstrümpfen, Watte und Kompressionsbinden verwendet.
Ich kann keinen Kompressionsverband anlegen. Was nun?
Das ist kein Problem. Zusammen mit der Verordnung zur Wundversorgung können Sie sich auch eine Verordnung zur Kompressionstherapie von Ihrem Arzt ausstellen lassen. Mit einer solchen Verordnung können Sie einen ambulanten Pflegedienst mit der Wundversorgung und der Kompressionstherapie beauftragen.
Eine weitere Variante ist, einen Wundexperten zu kontaktieren. Wundexperten haben spezielle Ausbildungen zum Thema Wunden.
Kann ich die Wunde nicht auch selber verbinden? Das kann doch nicht so schwer sein?
Es kann Ihnen natürlich niemand verbieten, aber es ist dringend davon abzuraten.
-Es handelt sich dabei um Wunden durch chronische venöse Insuffizienz im Endzustand. Das Gewebe UNTER der Haut ist geschädigt.
-Diese Wunden neigen dazu, schmierig-eitrige Folgeinfektionen zu entwickeln.
-Der Wundzustand, der Wundgeruch und das austretende Exsudat müssen beurteilt werden.
-Wunden, besonders solche, müssen nach sterilen Kautelen verbunden werden.
-Ein Ulcus Cruris kann ohne Kompression nicht heilen.
Über einer Ulcus Cruris Wunde wird ein Kompressionsverband angebracht, kein Strumpf.
Das bedeutet, dass Sie zur neben der akkuraten Wunderversorgung und Beurteilung auch in der Lage sein müssen, einen Kompressionsverband fachgerecht anzulegen. Weder zu locker noch zu fest wäre förderlich.
Wie wird eine solche Beinwunde richtig versorgt?
Wunden werden vor der Versorgung immer erst desinfiziert oder mit Wundspüllösung gereinigt, und dann "feucht" versorgt.
Das bedeutet, solche Wunden brauchen zur möglichen Heilung eine Wundauflage mit einem gelartigen Wirkstoff, um heilen zu können.
Ob ein Pflaster verwendet werden kann oder eine Wundauflage mit Wirkstoff und eine Mullbinde verwendet werden muss kann in der Regel nur ein Arzt oder eine Fachkraft entscheiden.
Kann man nicht einfach nur normales Pflaster verwenden?
Absolut nein.
-1. Herkömmliche Pflaster sind weder steril, noch mit "feuchtem" Wirkstoff.
-2. Das umliegende Gewebe ist wahrscheinlich ebenfalls bereits geschädigt. Ein herkömmliches Pflaster würde beim Abziehen mit der Klebefläche auch die Haut abziehen.
- Ein normales Pflaster würde in diesem Fall nur eine Wundinfektion fördern.
Hier finden Sie die Videos:
"Verbandswechsel chronische Wunde- Abnahme des Verbandes bei Ulcus Cruris Venosum" von DRACO
Wundreinigung Debridement bei chronischer Wunde- Verbandswechsel" von DRACO
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Ulcus cruris venosum
-Die Wunde

Natürlich gibt es auch bei der entstandenen Ulcus cruris venosum Wunde einige Dinge, die zu empfehlen und zu vermeiden sind. Hier die wichtigsten Punkte zu diesem Thema.
Zu empfehlen:
-Achten Sie auf eine proteinhaltige Ernährung Ihres Angehörigen.
Eine Wundheilung ohne Proteine kann nicht funktionieren.
-Achten Sie drauf, dass nach der Wundversorgung ein Kompressionsverband angelegt wird. Ein Ulcus cruris kann ohne Kompression nicht heilen.
Falls nicht erfolgt/ verordnet, sprechen Sie Ihren Hausarzt drauf an.
-Achten Sie auf regelmäßige Bewegung Ihres Angehörigen, auf ein regelmäßiges Hochlagern der Beine, um den Rückstrom zu fördern, um damit die Venen und das Gewebe zu entlasten.
-Achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger auch nach Abheilen der Wunde(n) regelmäßig seine Kompressionsstrümpfe trägt.
Zu vermeiden
-Fassen Sie nicht mit blanken Händen auf die Wunden.
-Verwenden Sie zur Wundversorgung KEINE herkömmlichen Pflaster.
-Bringen Sie KEINE Salben oder Cremes in die Wunden ein.
-Verwenden Sie keinesfalls Puder, um die Wunden zu "bekämpfen"
-Verwechseln Sie solche Wunden nicht mit Hautabschürfungen, die durch Einwirkungen von außen entstehen Ein Ulcus entsteht immer von innen, und muss fachgerecht behandelt werden.
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Die Ulcus cruris venosum Wunde
-Zu empfehlen und zu vermeiden
