Der Dekubitus
- Die Fragen und Antworten
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Inhaltsverzeichnis
Der Dekubitus- Definition und Entstehung
Dekubitus- Der Einfluss von eingeschränkter Beweglichkeit
Diabetes Mellitus und der Dekubitus- Die unterschätzte Gefahr
Das Körpergewicht als Risikofaktor für einen Dekubitus
Altershaut und Dekubitus- Die Gefahr des fehlenden Unterhautfettgewebes
Mangelnde Hautpflege und Dekubitus
Die wichtigsten Dos und Don`ts in Bezug auf einen Dekubitus
Die verschiedenen Dekubitus-Grade und ihre Behandlung
Anleitung zur richtigen Entlastung
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Der Dekubitus
-Definition und Entstehung
Ein Dekubitus wird in der Pflege leider immer wieder zum Thema.
Vielleicht hat Ihr Angehöriger aktuell eine Wunde, die von Ihrem Arzt als eine Dekubitus-Wunde klassifiziert wurde.
Oder Ihr Angehöriger leidet immer wieder unter offenen Hautstellen am Steißbein oder den Fersen.
Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Thema Dekubitus.
Was ist ein Dekubitus?
Ein Dekubitus ist ein sogenanntes Druckgeschwür.
Wie der Name zur Ursache schon aussagt, ist hier eine Wunde durch längeren Druck auf eine bestimmte Körper-/ Hautstelle entstanden. Meist an den Stellen, an denen ein Knochen auf einer Unterlage zum Liegen kommt.
Es kommt durch Druck auf die Haut zu einer Sauerstoffunterversorgung des betroffenen Gewebes.
Hautzellen sterben ab, die Haut eröffnet sich.
Bekommt mein Angehöriger bei Druck auf sein Gewebe sofort eine offene Hautstelle?
Ja und nein.
Besteht der Druck sehr lange, kann sich nach wenigen Stunden ein eröffneter Dekubitus entwickeln.
Aber ein Druckgeschwür kündigt sich in der Regel durch eine Hautrötung im betroffenen Bereich an.
Ich habe eine rote Hautstelle am Schulterblatt meines Angehörigen entdeckt.
Wie kann ich erkennen, ob es sich um einen beginnenden Dekubitus handeln könnte?
Führen Sie den Fingertest durch.
Drücken Sie auf die gerötete Hautstelle.
Wird Ihr Fingerabdruck weiß, und verfärbt sich dann wieder rötlich, hatten die Haut und das Gewebe dort zwar Stress.
Sie sollten entlastet werden, aber es ist kein Dekubitus.
Bleibt Ihr Fingerabdruck jedoch rot nach dem Druck, handelt es sich möglicherweise um einen Dekubitus Grad 1.
Wird die Haut jetzt nicht regelmäßig entlastet an dieser Stelle, ist die nächste Stufe der Dekubitus Grad 2, die eröffnete Haut.
Unter welchen Voraussetzungen kann bei meinem Angehörigen ein Dekubitus entstehen?
Die "Entstehungsformel", also Dinge, die zusammen treffen müssen für ein Dekubitus- Druckgeschwür lautet:
-Druck auf eine bestimmte Hautstelle/ Knochenvorsprung
-Dieser Druck besteht über längere Zeit
+Einflussfaktoren
Wie lange muss der Druck auf die Haut bestehen, dass ein Dekubitus bei meinem Angehörigen entstehen kann?
Kürzer als man es sich vorstellen mag.
Wenn der Druck sehr hoch ist, zum Beispiel wenn Ihr Angehöriger mit dem Hüftknochen auf einem Gegenstand wie einem im Bett vergessenen Schraubverschluss einer Creme zum Liegen kommt, kann dies innerhalb weniger Minuten passieren.
Beim Dekubitus ohne Fremdkörper als Ursache geht man von ca. zwei Stunden Druckeinfluss bis zur Eröffnung der Haut aus.
Was muss ich unter den Einflussfaktoren für einen Dekubitus verstehen?
Die Einflussfaktoren sind die Voraussetzungen eines Menschen, die eine Dekubitus- Entstehung begünstigen können.
Hier gibt es äußere und innere Einflüsse.
Was sind solche inneren Einflussfaktoren, durch die bei meinem Angehörigen ein Dekubitus entstehen kann?
Innere Einflussfaktoren Dekubitus:
-Bettlägerigkeit
-Diabetes Mellitus- Empfindungsstörungen der Haut
-Starkes Unter- oder Übergewicht
-Geschädigte Haut durch:
-Altershaut
-Pergamenthaut
-Urin/ Stuhlgang
-mangelnde Hautpflege etc.
Was sind äußere Einflussfaktoren für einen Dekubitus?
Äußere Einflussfaktoren sind zum Beispiel:
-Falten im Bettlaken beziehungsweise der Unterlage
-Fremdkörper im Bett wie Salbenverschlüsse
-"Ziehen" des Angehörigen im Bett nach oben.
-Katheterschläuche, auf denen Ihr Angehöriger zum Liegen kommt
Was muss ich tun, wenn ich eine eröffnete Hautstelle bei meinem Angehörigen zum Beispiel am Steiß entdeckt habe?
Informieren Sie Ihren Hausarzt.
Wir sprechen hier von einem Dekubitus Grad 2. Um Infektionen zu vermeiden und eine Verschlimmerung , muss ab diesem Grad eine professionelle Wundversorgung erfolgen.
Was Sie auf jeden Fall tun müssen ist, die eröffnete Hautstelle konsequent zu entlasten. Verwenden Sie nicht auf eigene Faust diverse Salben.
Ein Dekubitus neigt zu einer Bakterienbeteiligung und sollte steril und feucht abgedeckt werden.
Durch eröffnete Salben können Bakterien in die Wunde eingebracht werden, die Wunde kann sich dadurch infizieren.
Ich habe den Hausarzt meines Angehörigen über eine bestehende Wunde informiert. Es wurde ein Dekubitus Grad 3 diagnostiziert und eine Wundversorgung verordnet.
Muss ich die Wundversorgung selbst durchführen?
Nein.
Ein Dekubitus gehört ab Grad 2 in professionelle Hände.
Sie können mit einer Verordnung einen Pflegedienst zur Wundversorgung beauftragen.
Dies ist auch ohne Pflegegrad möglich, da eine solche Verordnung über die Krankenkasse abgerechnet wird. Sie müssen hier lediglich die herkömmliche Zuzahlung von ca. 10 Euro bezahlen.
Sie sollten aber beachten, dass durch die gestiegene Inflation von Seiten des Pflegedienstes eine Anfahrtspauschale von 15 bis c. 30 Euro im Monat berechnet werden kann.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Dekubitus
-Der Einfluss von eingeschränkter
Beweglichkeit
Besonders häufig sind es bettlägerige Angehörige, die von einem Dekubitus betroffen sind.
Aber es gibt auch andere Patientengruppen, denen die Entstehung eines Dekubitus drohen kann.
Eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit spielt hier eine große Rolle.
Was bedeutet eine eingeschränkte Mobilität für meinen Angehörigen hinsichtlich eines Dekubitus?
Bettlägerigkeit bedeutet für Ihren Angehörigen meist, dass in Bedrängnis geratene Hautstellen durch mangelnde eigene Beweglichkeit nicht mehr selbst entlastet werden können.
Dies ist der Fall, sobald sich jemand in seinem Bett nicht mehr selbst drehen oder bewegen kann.
Die Auflageflächen der Haut sind dabei an sämtlichen Knochenvorsprüngen gefährdet.
Bei Immobilität Ihres Angehörigen kann es zwar durchaus sein, dass Ihr Angehöriger noch ein wenig laufen kann.
Ein häufiger, langer Aufenthalt im Sitzen in einem Stuhl oder Rollstuhl begünstigt aber besonders am Gesäß und Steiß die Entstehung eines Dekubitus.
Rollstuhlfahrer und das Dekubitusrisiko
Wichtig zu wissen ist hier, dass besonders bei Rollstuhlfahrern aller Altersgruppen auf das Dekubitusrisiko geachtet werden muss, auch an den Ellenbogen.
Für sie gibt es spezielle Anti-Dekubituskissen für den Rollstuhl.
Wenn eine Querschnittslähmung die Ursache für die Verwendung des Rollstuhles ist, oder sich Ihr Angehöriger den ganzen Tag im Rollstuhl aufhält, kann durch den ständigen Druck auf das Gesäß schnell ein Dekubitus entstehen.
Wie entsteht der Einflussfaktor Immobilität?
Der Einflussfaktor Immobilität/ Bettlägerigkeit entsteht bei Menschen zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder mit einer Parkinsonerkrankung.
Das muss nicht einmal bedeuten, dass Ihr Angehöriger dadurch bettlägerig geworden ist.
Aber es kann dazu kommen, dass sich Ihr Angehöriger mehr in einem Rollstuhl aufhalten muss und seine Sitzposition nicht mehr selbst verändern kann.
Aber auch Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Arthrose, Arthritis oder Rheuma können von einer sehr eingeschränkten Mobilität bis zur Immobilität führen.
Da diese Erkrankungen es mit sich bringen, dass Ihr Angehöriger viel sitzt oder liegt steigt damit auch das Risiko, einen Dekubitus zu entwickeln.
Was sind die Folgen der Immobilität und Bettlägerigkeit für meinen Angehörigen?
Der Betroffene kann nicht nur die Haut nicht mehr durch eine Positionsveränderung entlasten.
Ihr Angehöriger ist besonders bei Bettlägerigkeit darauf angewiesen, dass diese Entlastungen und Freipositionierungen der betroffenen und gefährdeten Körperstellen für ihn übernommen werden.
Sitzt Ihr Angehöriger viel, sollte er zur Entlastung der gefährdeten Areale zumindest ab und an zum Liegen, etwas Laufen oder einem Wechsel der Sitzgelegenheit animiert werden.
Hier bietet sich zum Beispiel ein Sessel mit Liegefunktion an.
Allgemein bedeutet eine eingeschränkte Mobilität oder gar Immobilität, dass gewisse Hautareale und Gewebe um einiges stärker beansprucht werden und durch die mangelnde Bewegung weniger durchblutet werden als bei gesunden, beweglichen Menschen.
Warum sind wir als gesunde Menschen nicht von einem Dekubitus gefährdet?
Wir selbst als gesunde Menschen würden es spüren, bewusst oder unbewusst, wenn die Haut an gewissen Stellen unter Stress gerät.
Wir haben das Gefühl, die Haut "schläft ein". Wir bewegen uns wenige Millimeter oder drehen uns um. Der Gefahrenzustand ist behoben.
Außerdem wird der Körper, die Haut durch Bewegung besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt.
Was kann ich tun, um einen Dekubitus durch eingeschränkte Beweglichkeit oder Immobilität zu verhindern?
Rein auf den Faktor Beweglichkeit bezogen können Sie Ihren Angehörigen unterstützen, in dem Sie darauf achten, dass Sie seine Haut regelmäßig auf Druckstellen kontrollieren.
Achten Sie auf regelmäßige Bewegung Ihres Angehörigen.
Das bedeutet, verändern Sie die Position Ihres Angehörigen im Bett regelmäßig.
Oder animieren Sie Ihren Angehörigen, immer wieder wenige Schritte zu laufen, oder sich von einem Stuhl in einen Sessel zu begeben.
Verwenden Sie zur Positionierung sogenannte Lagerungskissen.
Diese können Sie leicht unter eine Körperhälfte oder Gesäßhälfte bringen, und so die gefährdeten Stellen entlasten.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Diabetes Mellitus und der Dekubitus
- Die unterschätzte Gefahr
Damit es für Sie leichter nachzuvollziehen ist, was ein erhöhter Blutzuckerwert am Ende mit einem Dekubitus zu tun hat, möchte ich Ihnen hier einen kleinen Exkurs geben.
Es befindet sich im Blut Ihres Angehörigen zu viel Zucker, der Blutzucker. Alle unsere Zellen werden mit Blut versorgt. So auch unsere Hautzellen, Nervenzellen, Zellen der Augen usw.
Die Krux hier ist, wohin das Blut gelangt, gelangt auch der Blutzucker, setzt sich dort ab und richtet Schäden an.
Mit diesem kleinen Exkurs finden Sie hier die Fragen und Antworten zum Thema Diabetes Mellitus und der Dekubitus
Wieso ist Diabetes Mellitus ein Einflussfaktor für einen Dekubitus?
Diabetes Mellitus hat dadurch, dass mit dem Blut auch der Blutzucker überall im Körper hingelangt früher oder später Folgen:
Es kann zu Empfindungsstörungen der Haut durch Nervenschädigungen kommen. Das bedeutet, der Zucker greift Körpernerven an, und Ihr Angehöriger kann Schmerzen nicht mehr fühlen.
Was hat es für Folgen, dass mein Angehöriger durch die Nervenschädigungen Schmerz an bestimmten Stellen nicht mehr spüren kann?
Ihr Angehöriger wird bei einer Neuropathie, wie man diesen Zustand im Fachjargon nennt, kein Schmerzempfinden an betroffenen Hautstellen mehr besitzen.
Aus diesem Grund sind auch kleinste Steinchen im Schuhwerk eines Diabetikers so gefährlich.
Er spürt den Fremdkörper nicht, und das Steinchen kann dort im Schuh ungehindert eine Wunde verursachen.
Durch den fehlenden Schmerzreiz kommt es auch im Liegen nicht zu einem Positionswechsel. Ihr Angehöriger spürt nicht, wenn seine Haut in Bedrängnis gerät.
Verursacht Diabetes Mellitus noch andere Faktoren, wodurch ein Dekubitus entstehen kann?
Leider ja.
In Bezug auf das Entstehen eines Dekubitus darf man nicht außer Acht lassen, welchen Einfluss der Zucker auf die Haut selbst hat. Die Haut wird dünner, empfindlicher.
Durch das Insulin kann als Nebenwirkung Pergamenthaut entstehen.
Pergamenthaut ist sehr, sehr dünne Haut, die schon bei leichtem Zug reißen kann und zu den sogenannten blauen Flecken neigt.
Außerdem neigt die Haut von Diabetikern zu Wundheilungsstörungen.
Für Ihren Angehörigen mit Diabetes bedeutet das also nicht nur, dass er es zum Teil nicht spürt, wenn er an einer Körperstelle ein Wundgeschwür entwickelt.
Seine Haut neigt durch den Zucker auch zu schlechterer Qualität, und heilt auch schlechter, wenn eine Wunde entstanden ist.
Was kann ich tun, um einen Dekubitus bei meinem Angehörigen mit Diabetes zu vermeiden?
Zuallererst wären hier natürlich die Blutzuckerwerte und die Ernährung zu nennen.
Achten Sie auf eine gute Einstellung der Blutzuckerwerte Ihres Angehörigen.
Das kann geschehen durch Insulin oder Antidiabetika wie Metformin.
Achten Sie so weit es möglich ist auf die Ernährung Ihres Angehörigen.
Damit ist weder eine Diät noch der komplette Verzicht auf Zucker und Kohlehydrate gemeint.
Es geht darum, das richtige Maß zu finden, um die Symptome nicht zu verschlimmern. Dazu gibt es die Berechnungsform in Broteinheiten.
Dieses Thema würde in diesem Artikel gerade zu weit führen. Aber an Hand von Broteinheiten kann auch für Diabetiker ein Speiseplan mit allem gestaltet werden. Nur eben mit dem richtigen Maß an Zucker und Kohlehydrate.
Achte Sie auf gute und konsequente Hautpflege Ihres Angehörigen.
Regelmäßige Bewegung fördert nicht nur ein Senken des Zuckerspiegels, sondern auch die Durchblutung des Körpers und der Haut.
Und, ganz wichtig: Achten Sie auf eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme.
Die wenigstens Menschen mit Pflegebedarf möchten viel trinken.
Schließlich müssen Sie dann öfter die Toilette aufsuchen.
Aber eine Haut mit zu wenig Flüssigkeit ist noch anfälliger für Wunden und Verletzungen als sie es durch das Diabetes sowieso schon ist.
Kontrollieren Sie, dass gefährdete Hautstellen regelmäßig entlastet werden.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Das Körpergewicht als Risikofaktor
für einen Dekubitus
Das individuelle Körpergewicht Ihres Angehörigen ist ebenfalls einer der Einflussfaktoren für ein erhöhtes Dekubitus- Risiko. Dabei denkt man bei dem Wort Gewicht gerne an jemanden, der etwas schwerer ist. Aber auch sehr dünne Menschen sind von dem höheren Risiko betroffen.
Welchen Einfluss hat ein geringes oder starkes Untergewicht meines Angehörigen auf ein Dekubitusrisiko?
Ist ihr Angehöriger sehr dünn oder untergewichtig, im Fachbereich spricht man hier von Kachexie, kann man sich das entstandene Problem folgendermaßen vorstellen:
Ihr Angehöriger liegt im Bett zum Beispiel auf der linken Körperseite.
Was jetzt passiert ist, dass sein Körpergewicht seinen Körper quasi gegen die Matratze drückt. Die Haut kommt auf der Matratze zum Liegen.
Von innen entsteht nun zusätzlicher Druck auf die Haut durch den Knochen. Was dazwischen fehlt ist die Fettschicht, die diesen Druck abmildern würde.
Die Haut wird also zwischen Matratze und Knochen eingequetscht. Es entsteht eine Sauerstoffunterversorgung des Gewebes, die Haut eröffnet sich.
Da die Fersen und der Steiß meist grundsätzlich über wenig bis keine Fettschicht verfügen, ist das auch der Mechanismus der Entstehung eines Dekubitus am Steiß oder den Fersen in der Rückenlage.
Welchen Einfluss hat ein höheres bis hohes Gewicht auf das Dekubitusrisiko meines Angehörigen?
Bei stark übergewichtigen Menschen, man spricht hier von Adipositas, ist dieses Entstehen ein klein wenig anders.
Auch hier kommt wieder die Haut zum Beispiel in der Seitenlage auf der Matratze zum Liegen. Hier spielt aber das Körpergewicht eine größere Rolle.
Durch das Körpergewicht wird der Körper stärker in die Matratze gedrückt.
Aber der Druck auf die Haut zwischen Matratze und Knochen ist sehr stark.
Es entsteht wieder eine Sauerstoffunterversorgung der Haut, die Haut eröffnet sich.
Was kann ich tun, wenn mein Angehöriger durch ein geringes oder erhöhtes Körpergewicht von einem Dekubitus-Risiko betroffen ist?
Wichtig ist hier vor allem die richtige Matratze.
Es gibt spezielle Anti-Dekubitus-Matratzen.
Diese sind in der Ausführung einer Kaltschaummatratze oder einer Wechseldruckmatratze erhältlich.
Was Sie dabei beachten müssen ist, dass diese speziellen Matratzen nicht mit einer Inkontinenzauflage wie Moltex abgedeckt werden dürfen. Dies würde den Effekt der Druckentlastung aufheben.
Wichtig ist hier natürlich auch wieder die regelmäßige Entlastung der gefährdeten beziehungsweise betroffenen Hautareale.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Altershaut und Dekubitus
-Die Gefahr des fehlenden
Unterhautfettgewebes
Die Haut von sehr alten Menschen wirkt, wenn wir sie uns ansehen fast schon "lapprig".
Unausgefüllt.
Man kann die Äderchen durch die Haut sehen, und es fühlt sich teilweise an, als wäre nur noch eine dünne Hautschicht über den Körper gespannt.
Wieso wirkt die Haut meines Angehörigen so dünn und durchsichtig?
Es wirkt nicht nur so. Tatsächlich ist es leider auch so.
Die Haut ist unelastisch, fast durchsichtig.
Das liegt daran, dass Altershaut ihr Unterhautfettgewebe verliert, und kaum noch Kollagen besitzt.
Kollagen ist der Stoff, der unsere Haut elastisch und geschmeidig hält.
Das bedeutet, dass man auch die Äderchen unter der Haut deutlich sehen und sogar spüren kann.
Diese Haut hat Druck nichts mehr entgegenzusetzen.
Die Haut meines Angehörigen reißt leicht und bekommt oft sofort blaue Flecke.
Ist das noch Altershaut?
Das kommt darauf an.
Entwickelt Ihr Angehöriger sehr schnell blaue Flecke muss das nicht unbedingt etwas mit einer Altershaut zu tun haben.
Auch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten verursachen schnell blaue Flecke.
Das leichte Einreißen spricht allerdings schon für die nächste Form der Altershaut.
Was ist die weitere Form der Altershaut bei meinem Angehörigen?
Die sozusagen "verschärfte Form der Altershaut" ist die Pergamenthaut.
Pergamenthaut ist noch dünner als die Altershaut, und kann schon bei Berührung reißen.
Wie entsteht diese empfindliche Pergamenthaut bei meinem Angehörigen?
Weitere Ursachen für Pergamenthaut sind zu wenig Flüssigkeit über mehrere Tage oder auch Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes Mellitus durch das Insulin und den in der Haut abgelagerten Zucker.
Wie kann ich Pergamenthaut bei meinem Angehörigen erkennen?
Pergamenthaut hat eigene Symptome:
Die Haut wirkt sehr dünn, durchsichtig, buchstäblich wie Pergament.
Anders als bei reiner Altershaut glänzt die Haut leicht.
Ihr Angehöriger erfährt schnelle Verletzungen und Blutergüsse, die an sich schnell aufreißen.
Oft genügt hier nur ein leichtes Anstoßen, und die Haut wirkt wie zurückgeschoben, zurückgeklappt.
Ihr Angehöriger klagt über starken Juckreiz.
Dieser Juckreiz kann wieder zu Wunden führen.
Wir alle kennen es. Wenn es an einer Stelle juckt, wird gekratzt, soweit wir dazu in der Lage sind.
Ein letztes Symptom ist die stark verlangsamte Abheilung von Wunden. Das allerdings kann auch andere Ursachen haben.
Wieso ist Alters- und Pergamenthaut ein so ein großes Dekubitus-Risiko für meinen Angehörigen?
Die Haut ist unser größtes Organ.
Sie besitzt unter anderem eine Schutzfunktion vor äußeren Einflüssen. Das kann sie, weil sie in gesundem Zustand über mehrere Haut und Fettschichten verfügt.
Im Alter oder wenn es sich gar um Pergamenthaut handelt, hat die Haut diese Schutzfunktion verloren, und wird für sich schon ein Risiko.
Auf was muss ich bei meinem Angehörigen mit Altershaut achten, damit kein Dekubitus entsteht?
Egal ob Ihr Angehöriger bettlägerig ist oder nicht:
Bei Altershaut oder gar Pergamenthaut sollte über die Anschaffung einer Weichlagerungs- oder Wechseldruckmatratze nachgedacht werden.
Sie vergrößern die Auflagefläche des Körpers, und nehmen so Druck von der Haut.
Natürlich spielt auch hier eine gute Hautpflege eine große Rolle. Ebenso das regelmäßige Entlasten der gefährdeten Hautstellen.
Ganz wichtig:
Ziehen Sie niemals Ihren Angehörigen über eine Matratze. Besonders Pergamenthaut wird sofort reißen. Die so entstandene Wunde wird Sie lange beschäftigen.
Besonders wichtig ist es hier auch, dass Ihr Angehöriger nicht auf zu harten Oberflächen sitzt.
Bei Menschen, die von Alters- und Pergamenthaut betroffen sind bohren sich quasi die Gesäßknochen in die Sitzfläche. Auch das kann sehr schnell zu offenen Stellen am Gesäß führen.
Zum Schutz vor Verletzungen gibt es zum Beispiel Bettschuhe aus schaustoff zum Schutz der Fersen oder leichte Schaumstoffverbände zum Schutz von Armen oder Ellenbogen.
Beratung hierzu finden Sie in Ihrem Sanitätshaus oder Ihrem Haus-/ Hautarzt.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Urin und Stuhl auf der Haut
-Ein zerstörtes Hautmilieu
und Dekubitus
Man mag denken, dass die Haut von Pflegebedürftigen durch das Verwenden von Inkontinenz- Materialien etwas abgepolstert oder geschützt wäre.
Leider ist es aber so, dass viele Inkontinenzmaterialien zwar gewisse Mengen an Urin aufnehmen.
Aber besonders in der Nacht ist es oft so, dass zwar kein Urin in die Kleidung austritt. Ab einer bestimmten Füllmenge hat die Haut aber ständigen Kontakt mit Urin.
Ist Ihr Angehöriger von einer Stuhlinkontinenz betroffen, gerät die Haut noch ein wenig mehr unter Stress. Stuhl nimmt sofort direkten Kontakt mit der Haut Ihres Angehörigen auf.
Warum wird die Haut meines Angehörigen durch Urin und Stuhl angegriffen?
Urin und Stuhl müssen im Körper zersetzt werden.
Die Stoffe, die dafür nötig sind, werden mit dem Urin und Stuhl aus dem Körper transportiert.
Außerdem sorgen Urin und Stuhl für ein feuchtes Milieu, was die Haut zusätzlich angreift.
Wie entsteht durch den Urin und Stuhl das erhöhte Dekubitus-Risiko für meinen Angehörigen?
Besonders wenn Ihr Angehöriger bettlägerig ist oder seine Inkontinenzvorlage besonders Nachts benötigt, sinken Urin und Stuhl nicht einfach senkrecht in die Vorlage.
Die Exkremente breiten sich aus bis zum Steiß, teilweise auch in Richtung der Hüftknochen. Überall dort wird auch die Haut angegriffen.
Nun wirken zwei Kräfte auf die Haut Ihres Angehörigen.
Von außen der Stuhl und Urin, von innen der Druck des eigenen Körpergewichtes. Ein Dekubitus hat hier leichtes Spiel, da hier die Haut von beiden Seiten unter Druck gerät.
Was sind für meinen Angehörigen weitere Folgen, wenn die Haut viel Kontakt mit Urin und Stuhl hat?
Es kann dadurch besonders eine Dermatitis entstehen.
Eine Dermatitis ist eine Entzündung der Haut mit offenen Hautstellen.
Auch die Dermatitis kann sich bis zum Steiß ziehen, und die Haut dort zusätzlich schädigen.
Was kann ich tun, wenn mein Angehöriger inkontinent ist und Inkontinenzvorlagen tragen muss, um einen Dekubitus und andere Hautschäden zu vermeiden?
Gerade hier ist eine konsequente Pflege sehr, sehr wichtig.
Es gibt bereits im Vorfeld, vor dem Entstehen von Hautschäden durch Urin und Stuhl einige Möglichkeiten, um diese zu verhindern.
Eine sehr gute Möglichkeit ist die Verwendung von Barriere-Cremes. Sie können, zumindest für eine Zeit, die Stoffe in Urin und Stuhl von der Haut blocken. Eine Barriere bilden.
Ein anderes wichtiges Thema ist es, die richtige Inkontinenzvorlage zu wählen.
Es gibt eine große Auswahl an Größen und Füllvermögen. Es ist wichtig, die Vorlagen den jeweiligen Ansprüchen anzupassen.
Und der letzte, wichtige Aspekt wäre, eine ausgelastete Inkontinenzvorlage so schnell wie möglich zu entfernen. Dabei darf die konsequente Hautreinigung und Hautpflege nicht vergessen werden.
Wie verhält es sich, wenn mein Angehöriger mit Inkontinenz einen Dekubitus im Gesäßbereich entwickelt?
Natürlich wird Ihnen Ihr Hausarzt, besonders bei einem eröffneten Dekubitus am Steiß eine adäquate Wundversorgung verordnen. Meist geschieht das durch spezielle Wundauflagen.
Die Krux an einer solchen Wunde ist, dass die umliegende Haut durch den häufigen Urinkontakt bereits so geschädigt ist, dass die Klebeflächen von Wundauflagen nicht mehr halten.
Bringt man Wundauflagen trotzdem zum Halten, löst austretender Urin und Stuhl die Klebeflächen an, und die Exkremente können unter die Wundauflage gelangen.
Ich schreibe dies hier so deutlich, weil dies ein Problem ist, das am Meisten in der häuslichen Pflege auftritt.
Was kann ich tun, wenn mein Angehöriger mit Inkontinenz einen Dekubitus am Steiß entwickelt hat?
Hier hilft leider nur eines:
Konsequente Pflege und Wundversorgung Tag und Nacht.
Ein sofortiger Wechsel des Inkontinenzmaterials, wenn Ihr Angehöriger Stuhlgang abgesetzt hat.
Ein nächtlicher Wechsel des Inkontinenzmaterials.
Einen Dekubitus wieder in Ordnung bringen wenn Inkontinenz im Spiel ist, ist eine sehr langfristige, aufreibende Aufgabe.
Vielleicht haben Sie auch einen Pflegedienst zur Unterstützung engagiert. Aber eine Abheilung kann nur mit Ihnen gemeinsam funktionieren.
Auch wenn Sie in diesem Bereich vielleicht Berührungsängste haben, halten Sie sich vor Augen, wie sehr Urin in einer Wunde brennt.
Reinigen Sie den Intimbereich konsequent , halten Sie ihn trocken. Und entlasten Sie den betroffenen Bereich ebenso konsequent.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Mangelnde Hautpflege und Dekubitus
-Warum Cremes und Tiegelchen besonders im Alter wichtig werden
Gute konsequente Hautpflege mit rückfettenden Stoffen ist im Alter unerlässlich. Die Folgen bei Vernachlässigung der Hautpflege sind Juckreiz, erhöhte Verletzungsanfälligkeit der Haut und ein erhöhtes Dekubitus-Risiko.
Warum ist Hautpflege im Alter so wichtig?
Die Haut ist unser größtes Organ. Sie verliert mit zunehmenden Alter immer mehr an Widerstandskraft, Spannkraft und Gesundheit.
Ein großes Problem vieler älterer Menschen ist der Juckreiz der Haut.
Schon allein dadurch können Verletzungen und chronische Wunden entstehen.
Solange ein Mensch dazu noch in der Lage ist, wird er sich an der Stelle, an der es ihn juckt auch kratzen.
Die Gefahr bakterieller Entzündungen der Haut
Ein weiteres Problem, das bei mangelnder Hautpflege entsteht sind kleinste Hautrisse.
Durch diese Hautrisse können Bakterien in die Haut eindringen, und dort eine bakterielle Infektion der Haut verursachen
Wieso juckt die Haut meines Angehörigen im Alter überhaupt?
Dahinter steckt, dass die Haut je älter sie wird immer mehr die Fähigkeit verliert, Feuchtigkeit zu speichern.
Auch die Talgdrüsen der Haut stellen immer mehr ihren rückfettenden Dienst ein, so dass die Haut immer trockener wird.
Wie kann durch mangelnde Hautpflege ein Dekubitus entstehen?
Wir haben in den vorherigen Artikeln hauptsächlich über einen Dekubitus am Steiß gesprochen.
Aber ein Dekubitus kann überall an den Hautstellen entstehen, die Kontakt zu einer Unterlage bekommen.
-An den Schultern und Schulterblättern
-An den Ellenbogen
-An der Hüfte
-Am Gesäß
-Am Steiß
-An den Innen- und Außenseiten der Knie
-An den Innen- und Außenseiten der Fußknöchel
-An den Fersen
Sie sehen, Ihr Angehöriger ist von Kopf bis Fuß von der Entwicklung eines Dekubitus bedroht.
Ist die bereits beeinträchtigte Haut ohne gute Hautpflege an diesen Stellen längerem Druck ausgesetzt, ist ein Dekubitus schon beinahe unvermeidlich.
Was kann ich tun, um meinen Angehörigen so gut als möglich vor einem Dekubitus bei trockener Haut zu schützen?
Pflegen, pflegen, pflegen. Und natürlich die gefährdeten Hautstellen so weit wie möglich entlasten.
Mein Angehöriger hält nichts von "dieser ganzen Cremerei".
Was kann ich tun, um ihn von der Notwendigkeit zu überzeugen?
Sie werden von Ihrem Angehörigen wahrscheinlich den berühmten Satz hören:
"So viel habe ich mich mein Leben lang noch nicht eingecremt!"
Wen wir aktuell pflegen ist meist noch die Kriegs- oder Nachkriegsgeneration, die nichts von 100 Cremes und Wässerchen hält.
Aber an Hand dieses Artikels haben Sie nun genug Munition an der Hand, um Ihrem Angehörigen zu erklären, wieso eine gute Hautpflege neben der regelmäßigen Flüssigkeitsaufnahme gerade in höherem Alter so enorm wichtig ist.
Welche Reinigungszusätze und Pflegeprodukte eignen sich bei trockener, juckender, älterer Haut?
Verwenden Sie zur Reinigung der Haut nach Möglichkeit nur lauwarmes Wasser.
Herkömmliche Seifen schädigen das Hautmilieu mehr, als dass sie nutzen würden. Wünscht Ihr Angehöriger unbedingt einen Waschzusatz, sollten Sie darauf achten, möglichst milde, Ph- neutrale Waschzusätze zu verwenden.
Am Besten geeignet zur Pflege danach sind Lotionen mit Urea.
Ebenfalls empfehlenswert ist die morgendliche Verwendung von Öl-in Wasser- Lotionen, und am Abend Wasser-in-Öl- Cremes.
Auch Öle wie Babyöl eignet sich zur Hautpflege.
Hier ist allerdings wichtig zu beachten, dass Öle vor einem erneuten Auftrag abgereinigt werden müssen. Ansonsten verschließt es die Hautporen, und es kann zu entzündlichen Reaktionen der Haut kommen.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Die wichtigsten Dos und Don`ts
in Bezug auf einen Dekubitus
In diesem Artikel finden Sie eine kleine Zusammenfassung, die wichtigsten Dinge die es zu beachten und zu vermeiden gilt in Bezug auf einen Dekubitus.
Zu beachten:
Hautbeobachtung und Fingertest
Beobachten Sie die Haut Ihres Angehörigen bei Pflegehandlungen, oder bitten Sie Ihren Angehörigen, seine Haut regelmäßig kontrollieren zu dürfen.
Entdecken Sie eine gerötete Hautstelle, führen Sie folgenden Test durch:
Drücken Sie mit dem Finger auf die gerötete Stelle.
Wird Ihr Fingerabdruck weiß, und verfärbt sich wieder rot, hatte die Haut zwar Stress und sollte entlastet werden. Aber es ist noch kein Dekubitus entstanden.
Drücken Sie auf die Hautstelle und die Haut bleibt rot, handelt es sich bereits um einen Dekubitus Grad 1.
Wird jetzt nicht gehandelt und diese Stelle konsequent entlastet und gepflegt, wird sich die Haut an dieser Stelle zu einem Dekubitus Grad 2 eröffnen.
Hautpflege
Achten Sie auf eine gute Hautpflege bei Ihrem Angehörigen.
Bei der Hautpflege sollten besonders die gefährdeten Körperstellen wie Steiß, Hüften etc. besondere Aufmerksamkeit erfahren.
Achten Sie dabei auf besonders rückfettende Inhaltsstoffe.
Verzichten Sie bei der Hautreinigung auf herkömmliche Seifen. Diese greifen das Hautmilieu sehr an.
Verwenden Sie lauwarmes Wasser oder milde, PH- neutrale Waschzusätze.
Je besser gepflegt und mit Feuchtigkeit versorgt eine Haut ist, um so mehr wird sie in ihrer Widerstandskraft unterstützt.
Hierzu eignen sich besonders Lotionen mit Urea, und Wasser-in-Öl und Öl-in -Wasser- Pflegeprodukte.
Mobilisation und Bewegung
Mobilisieren Sie Ihren Angehörigen so oft als möglich.
Mobilisation bedeutet, den Körper bewegen, in Bewegung bringen.
Animieren Sie Ihren Angehörigen zum Beispiel zu regelmäßigen kleinen Spaziergängen. Dies entlastete nicht nur die Haut, sondern regt auch die Durchblutung des Körpers an.
Sollte dies nicht mehr möglich sein, achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger die Möglichkeit hat, sein Bett oder seinen Rollstuhl so weit als möglich regelmäßig zu verlassen.
Hier kann beispielsweise ein Sessel mit Liegefunktion in Frage kommen.
Hier aber ein ACHTUNG!
Hat Ihr Angehöriger keine Körperspannung mehr, und gilt als bettlägerig, mobilisieren Sie ihn nicht auf eigene Faust. Es kann hier zu schweren Atem- und Kreislaufproblemen ihres Angehörigen kommen!
Ernährung
Achten Sie auf den Ernährungszustand Ihres Angehörigen.
Der Körper braucht vor allem zur Wundheilung Eiweiß, zur Gesunderhaltung eine ausgewogene Ernährung.
Sehr wichtig:
Achten Sie auf eine gute Flüssigkeitsaufnahme!
Besonders die Flüssigkeitsaufnahme spielt in sehr vielen Bereichen der Pflege eine große Rolle.
Zu wenig aufgenommene Flüssigkeit wirkt sich nicht nur auf den Kreislauf und die Durchblutung aus, sondern auch auf die Gedächtnisleistung, Gangsicherheit usw.
Für die Haut Ihres Angehörigen bedeutet zu wenig Flüssigkeit noch mehr Trockenheit.
Bei Altershaut besteht hier die Gefahr, dass sich die Haut bereits nach wenigen Tagen ohne Flüssigkeit zur Pergamenthaut steigern und verändern kann.
Faltenfreiheit der Unterlage und Positionierung
Achten Sie auf faltenfreie Unterlagen, oder decken Sie eventuelle Katheterschläuche mit einem weichen Waschlappen ab.
Auch das kann einen Dekubitus erzeugen oder ein am Rücken hochgeschobener Pullover.
Achten Sie darauf, besonders bei Menschen, die viel im Bett liegen, schon vor der Entstehung eines Dekubitus die bestimmten gefährdeten Bereich wie Fersen, Knieinnenseiten, Hüften, Schultern und Schulterblätter zu schützen, in dem Sie sie entlasten.
Entlastung geschieht durch z.B. regelmäßigen Wechsel der Körperseite, auf der Ihr Angehöriger schläft, ein untergeschobenes Kissen oder auch durch regelmäßige Mobilisation, also Bewegung Ihres Angehörigen.
Nehmen Sie, auch wenn jemand im Rollstuhl sitzt, Mikrolagerungen vor. Mikrolagerungen sind Veränderungen der Körperposition um wenige Zentimeter. Das kann auch durch ein kleines Kissen geschehen, dass wechselseitig im Rollstuhl leicht unter das Gesäß geschoben wird.
Inkontinenz und Hautreinigung
Achten Sie bei Inkontinenz auf das richtige und im richtigen Abstand gewechselte Inkontinenzmaterial.
Stoffe wie Urin und Stuhl greifen die Haut im Intimbereich sehr stark an.
Achten Sie bei Inkontinenz und dem Tragen von Inkontinenzvorlagen Ihres Angehörigen auf große Sauberkeit, Trockenheit und gute Hautpflege.
Besonders die Hautfalten sollten immer gut getrocknet und gepflegt werden.
Hier ein ACHTUNG:
"Rubbeln" Sie nie fest in den Hautfalten!
Auch das kann schnell zu offenen Hautstellen und Wunden führen!
Achten Sie bei der Hautpflege auf PH- neutrale, nicht austrocknende Waschzusätze.
Die richtige Kleidung
Achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger atmungsaktive, nicht einschnürende Kleidung trägt.
Sowohl schwitzende als auch durch Nähte eingeengte Haut, z.B. unter den Achseln oder am Hosenbund kann zu Wunden führen.
Wundversorgung bei einem Dekubitus
Sobald ein Dekubitus Grad 2 oder höher bei Ihrem Angehörigen festgestellt wurde, muss die Wunde steril, fachgerecht und feucht abgedeckt werden. Können Sie die Wunde nicht selbst versorgen, kann Sie hier auf Verordnung ein Pflegedienst unterstützen.
Zu vermeiden:
Zu enge Kleidung
Verwenden Sie keine zu enge, einschnürende Kleidung.
Achten sie auch bei Strümpfen darauf, dass die Bündchen nicht zu eng sind.
Zu lange verwendetes oder zu enges Inkontinenzmaterial
Lassen Sie Inkontinenzmaterial nicht zu lange am Körper.
Urin greift die Haut an, und sorgt auch von sich aus dadurch für Wunden.
Auch zu enges Inkontinenzmaterial kann an den Hüftknochen Druckstellen verursachen.
Versäumte Freipositionierung
Lassen Sie Ihren Angehörigen, sobald klar ist dass er sich im Bett nicht mehr selbst bewegen kann nicht ohne Lagerungskissen.
Achten Sie sorgfältig darauf, dass gefährdete Körperstellen bereits im Vorfeld entlastet werden.
Feste Unterlagen auf Anti- Dekubitus-Matratzen
Verwenden Sie auf Anti-Dekubitus-Matratzen keine festen Moltex-Unterlagen.
Sie haben eine eigene Oberflächenspannung, und heben die Wirkung einer Anti-Dekubitus-Matratze quasi auf.
Moltex- Unterlagen wirken wieder wie eine feste Matratze. Die gefährdeten Körperstellen können in dem Bereich der Unterlage nicht mehr richtig durch die Matratze entlastet werden.
Zu langes Sitzen
Vermeiden Sie stundenlanges Sitzen Ihres Angehörigen in einem Rollstuhl.
Wir alle kennen das Gefühl nach langem Sitzen auf einem Platz, das schmerzende Gesäß.
Bieten Sie Ihrem Angehörigen im Idealfall regelmäßige "Liegepausen" an.
Hierfür eignet sich z.B. zur Mittagszeit auch ein Sessel mit Beinstützfunktion, oder ein Mittagsschlaf auf der Couch oder im Bett.
Stuhlverflüssigende Speisen
Achten Sie bei der Ernährung Ihres Angehörigen auch darauf, ob gewisse Speisen regelmäßig den Stuhlgang verflüssigen.
Das Verdauungssystem eines älteren Menschen reagiert oft anders auf gewohnte, zum Teil fettige Speisen.
Kann Ihr Angehöriger noch selbst eine Toilette aufsuchen, kommt Stuhlgang weniger an die Haut.
Fatal wird es, wenn sich der flüssige Stuhlgang regelmäßig in eine Inkontinenzvorlage entleert. Die Haut wird dadurch sehr angegriffen.
Hierdurch wird nicht nur ein Dekubitus am Gesäß gefördert.
Es ist bei einem bestehenden Dekubitus auch nahezu unmöglich, die Wunde vor dem Stuhlgang zu schützen. Sehr oft wird die Klebefläche des Wundpflasters durch den Stuhlgang angelöst, und die Wunde wird damit kontaminiert.
Auch wenn Ihr Angehöriger sein Leben lang gerne Bratwürste und Sauerkraut gegessen hat, sollten Sie zumindest während des Bestehens eines Dekubitus am Gesäß darauf verzichten.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Die verschiedenen Dekubitus-Stadien und ihre Behandlung

Ein Dekubitus verläuft in mehreren unterschiedlichen Grad-Einteilungen von 1 bis 4, und wird je nach Grad unterschiedlich behandelt und versorgt.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die jeweiligen Stadien in Aussehen und Behandlung gestalten.
Dekubitus Grad 1
Unter der Kategorie 1 versteht man die nicht wegdrückbare Rötung.
Diese Stelle kann auch erwärmt oder geschwollen sein.
Behandlung Dekubitus Grad 1
Sie haben eine Hautrötung entdeckt, mit dem Finger darauf gedrückt, und die Stelle blieb rot.
Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Dekubitus Kategorie 1.
Hier ist schnelles Handeln sehr wichtig.
Positionieren Sie das betroffene Areal sofort frei.
Informieren Sie Ihren Hausarzt.
Bringen Sie nicht auf gut Glück Salben und Cremes auf die Haut. Ihr Hausarzt wird Ihnen die passende Versorgung empfehlen.
Dekubitus Grad 2
Hier kann man entweder Wasserbläschen erkennen oder Haut, die wie abgeschürft aussieht. Die Wunde ist hier (noch) oberflächlich.
Behandlung Dekubitus Grad 2
Ab diesem Grad sprechen wir von einer chronischen Wunde.
Ab diesem Stadium muss die Wundversorgung professionell geschehen.
Die Wunde wird wenig Exsudat absondern, also die Flüssigkeit die aus der Wunde tritt.
Man verwendet hier spezielle selbstklebende Wundplatten. Der Wirkstoff dieser Wundplatten ist zum Beispiel Hydrokolloid.
Verzichten Sie unbedingt und unter allen Umständen darauf, diese Wunde selbst mit Wundschutzsalbe und Haushaltspflaster kurieren zu wollen.
Eine Dekubitus-Wunde neigt sehr schnell zu Infektionen und sollte nicht mehr mit bloßen Händen und herkömmlichen Salben in Berührung gebracht werden.
Die verwendeten Wundplatten tragen meist ein Gel in sich, dass die Wundflüssigkeit über mehrere Tage aufnehmen kann und nicht zur Wunde zurücklässt.
Um ein gutes Heilungsmilieu für die Wunde zu schaffen, werden diese Platten erst abgenommen wenn das Exsudat an der Oberfläche sichtbar ist oder sich die Platte löst.
Dekubitus Grad 3
Diese Wunde geht bereits tiefer, und ist bereits von Nekrosen, also abgestorbenem Gewebe betroffen.
Man kann das Fettgewebe erkennen. In der Wunde selbst können sich sogenannte "Hauttaschen" bilden.
Behandlung Dekubitus Grad 3
Die Heilung zieht sich in dieser Kategorie meist über einen langen Zeitraum.
Oft muss die Wunde vor einer Behandlung chirurgisch gereinigt werden, um Nekrosen zu entfernen. Man nennt das Debridement, quasi die Wundreinigung.
Verwendet werden in diesem Stadium oft Schaumverbände oder Hydropolymer-Verbände.
Sie gehen wenig bis keine Verbindung mit dem Wundgrund ein, was ermöglicht, den Verbandswechsel relativ leicht vorzunehmen.
Dekubitus Grad 4
Hier ist kein Gewebe über dem Knochen mehr vorhanden. Man kann die Sehnen, die Muskeln und die Knochen sehen. Teilweise auch immer wieder schwarze Stellen, diese schwarzen Stellen die Nekrose.
Behandlung Dekubitus Grad 4
Ein solcher Dekubitus muss teilweise mit einer Haut- und Gewebetransplantation verschlossen werden, da eine selbständige Heilung nicht mehr möglich ist.
In Sachen Verbänden muss hier wegen der Tiefe oft tamponiert werden Schmerzen hat der Patient dabei meist keine mehr wegen der vollständigen Zerstörung des Gewebes.
Hier droht aber ein hohes Maß an Komplikationen wie Infektionen, Blutvergiftung.
Meist muss hier mit Antibiotikagaben gearbeitet werden, sowie mit bakterienabtötenden Medikamenten.
Grad 4 kann zwischen Monaten und Jahren an Abheilungszeit benötigen.
Ein Dekubitus ist häufig mit starken Schmerzen im betroffenen Bereich und Juckreiz verbunden.
In allen Graden muss der betroffene Bereich auf jeden Fall entlastet und freipositioniert werden!
Von Susanne Fröhlich-Wagner
Anleitung zur richtigen Entlastung
Zur Abrundung des Themas "Dekubitus" finde Sie hier eine kleine Anleitung zur richtigen Entlastung und Positionierung Ihre Angehörigen.
DIE RICHTIGE ENTLASTUNG
DIE VORBEREITUNG
Bereiten Sie zwei kleinere Kissen oder ein sehr langes Kissen vor und legen Sie die Bettdecke zur Seite.
Ist an der Seite zu der Sie Ihren Angehörigen drehen möchten keine Wand oder eine weitere Bettseite, ziehen Sie bei einem Pflegebett das Gitter nach oben zum Festhalten.
Handelt es sich um ein Pflegebett, fahren Sie es soweit nach oben, dass Sie bequem arbeiten können.
Sie dürfen nur nicht vergessen, es wieder niedriger zu stellen.
Ist der Steiß betroffen, und Ihr Angehöriger liegt in seinem Bett, helfen Sie ihm dabei, sich zur Seite zu drehen.
DAS RICHTIGE DREHEN
Dabei fasst man den Patienten an den Massen.
Das bedeutet, es wird das Knie, das nicht unten zum Liegen kommt aufgestellt angewinkelt.
Der Arm auf der gleichen Seite wird über den Körper gelegt.
Dann werden „die Massen“ gefasst.
Berühren Sie Ihren Angehörigen am Hüftknochen und an der Schulter, und helfen Sie ihm sich zur Seite zu drehen.
DIE KISSEN POSITIONIEREN
Nun nehmen Sie entweder zwei Kissen, nicht zu hart, nicht zu weich, oder eine lange Kissenrolle.
Lassen Sie das Kissen flach, und schieben Sie die Seite des Kissens, die zu Ihrem Angehörigen zeigt ungefähr so weit zu Ihrem Angehörigen, dass hernach ca. die halbe Körperseite darauf zum Liegen kommt.
Das Kissen sollte ungefähr auf der Höhe liegen, dass sich der Steiß und und beim anderen Kissen oben das Schulterblatt je ca mittig der Länge des Kissens befinden.
Die gerötete Stelle sollte quasi in der Länge zentral liegen.
Unterpolstern Sie auch das Schulterblatt, wenn Sie den Steiß polstern.
Sonst kann eine unnatürliche, unangenehme Krümmung des Oberkörpers entstehen.
Achten Sie, während Ihr Angehöriger noch auf der Seite liegt darauf, dass kein Reißverschluß in Richtung Ihres Angehörigen liegt, keine Falten entstanden sind und fühlen Sie nach, dass auch die Füllung keine Druckstellen verursachen kann.
Dann können Sie ihrem Angehörigen zurück auf den Rücken helfen.
DIE NACHARBEIT
Wenn Ihr Angehöriger jetzt auf dem Rücken liegt, fassen Sie die andere Körperseite an Hüfte und Schulter, und ziehen Sie sie kurz und ganz leicht zu sich.
Dies dient dazu, dass sich dort nicht Haut spannt.
Achten Sie drauf, ob in der Position nun die Knieinnenseiten oder die Innenknöchel aufeinander zum Liegen kommen. Wenn ja, müssen Sie auch hier ein Kissen dazwischenschieben.
Achten Sie nur auf Folgendes:
Sobald sie die Innenseite der Knie polstern, müssen Sie auch die Innenseite der Knöchel polstern und umgekehrt, weil durch die Kissen unnatürliche Winkel entstehen.
DRUCKSTELLEN AN DEN FERSEN
Das gleiche gilt, wenn Sie Druckstellen an den Fersen feststellen sollten und diese freipositionieren wollen.
Rollen Sie hier ein kleines Kissen zusammen, oder falten Sie es einmal, und legen Sie es unter die Achillessehen oberhalb der Fersen. Unter den Fersen selbst sollte nun kein Kissenanteil sein, sie sollten frei liegen.
Nehmen Sie ein weiteres kleines Kissen, und unterpolstern Sie damit die Knie.
Ansonsten entsteht eine unnatürliche Streckung, die Schmerzen bereitet.
Das bedeutet, wenn Sie eine Stelle unterpolstern, müssen Sie nachprüfen, wo Sie zusätzlich unterstützen müssen, wo nun z.b. andere Gelenke aufeinanderliegen.
Nun decken Sie Ihren Angehörigen wieder zu und fahren das Bett wieder nach unten.
Wollen Sie im Rollstuhl den Steiß freipositionieren, verwenden Sie entweder ein Rundkissen, oder legen unter eine halbe Gesäßhälfte ein flaches Kissen.
DIE POSITIONIERUNGSZEITEN
Die Krux an der Sache: Sobald ein Dekubitus entstanden ist, auch wenn es sich „nur“ um Grad 2 handelt, ist eine Lagerung im 2-Stunden-Intervall angezeigt, vor allem in der Nacht.
Das bedeutet, dass die „Auspolsterung“ erst auf der einen Seite erfolgt, und das Ganze im Zweistundentakt im Wechsel auf der jeweils anderen Seite erfolgt.
Im stationären Bereich kein Problem, da es Schwestern und Pfleger für den Tag und die Nacht gibt.
Im häuslichen Bereich liegt diese Verantwortung bei Ihnen.
Selbst wenn ein Pflegedienst involviert ist, der den Angehörigen morgens und abends ordnungsgemäß „lagert“, kann das Lagerungsintervall niemals von einem Pflegedienst allein bewältigt werden, da die Besuchsabstände zu groß sind.
Und nachts ist niemand von einem ambulanten Dienst vor Ort.
Was einen Dekubitus in der häuslichen Pflege angeht kann ein Dienst unterstützen und anleiten. Ab einem Dekubitus Grad 2 sollte die Wundversorgung professionell erfolgen.
Eine Dekubitusprophylaxe kann aber nur in enger Zusammenarbeit mit Ihnen funktionieren, da ein Dienst nichts am erforderlichen 2-Stunden-Lagerungsintervall beeinflussen kann, außer, wenn er selbst vor Ort ist ordnungsgemäß zu lagern.
Die Verantwortung für die wechselnde Positionierung nachts und zwischen den Hausbesuchen liegt bei Ihnen als Pflegeperson.
DIE RICHTIGE MATRATZE BEI HÄUFIGEM WUNDLIEGEN
Lassen Sie sich auf jeden Fall von Ihrem Hausarzt beraten, ob spezielle Anti-Dekubitus-Matratzen angeraten werden.
Für eine Wundversorgung können Sie sich vom Hausarzt auch eine Verordnung zur Wundversorgung ausstellen lassen.
Damit können Sie auch ohne Pflegegrad einen professionellen Pflegedienst mit der Wundversorgung beauftragen, quasi auf Rezept, was von der Krankenkasse übernommen wird.

Von Susanne Fröhlich-Wagner
Weiterführende Videos
Weiterführende Videos zum Thema Dekubitus stelle ich Ihnen hier in diesem Abschnitt vor. Über den jeweiligen Link gelangen Sie direkt zu den entsprechenden Videos auf der Plattform "Youtube"
"Dekubitusprophylaxe. Definition & Schweregrad- Expertenstandards Pflege" von smartAware
"Fingertest nach Philipps- Dekubitusprophylaxe- Quick Tipp" von AMBULANT BLOGGT
"Dekubitus Wundbeschreibung & Dekubitus behandeln: Druckentlastung, Mikrolagerung" von DRACO
"Debridement- Wundreinigung: Nekrosen & Wundbeläge entfernen- Debridementarten erklärt" von DRACO
"Mechanische Wundreinigung" kurz erklärt von GHD GesundHeits GmbH
"Schmerzfreier Verbandswechsel bei Pergamenthaut- Wundauflagen mit Silikonhaftrand" von DRACO
"Lagerungstechniken zur Dekubitus-Prophylaxe" von HARTMANN Deutschland
Quellen:
Youtube: smartAWARE
Youtube: AMBULANT BLOGGT
Youtube: DRACO
Youtube: GHD GesundHeits GmbH
Youtube: Dermaplus
Youtube: MediosApotheke
Youtube: HARTMANN Deutschland

Kontakt
Ich bin immer auf der Suche nach neuen, spannenden Möglichkeiten.
+49 (0) 175 456